05.09.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 117 / Einzelplan 16

Franziska KerstenSPD - Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Gäste! Wie einige von Ihnen wissen, komme ich aus einem kleinen Dorf in Sachsen-Anhalt. Zu Hause und immer, wenn ich im Wahlkreis unterwegs bin, bin ich von Natur umgeben, von Wäldern, Äckern, Wiesen mit Mohn- und Kornblumen, den großen Starenschwärmen, die sich aktuell auf den Äckern sammeln, und vielen anderen Wild- und Nutztieren. In meinem Torweg haben dieses Jahr 62 aktive Schwalbenpaare ihr Nest gebaut. Unsere Umwelt ist für mich also wirklich immer präsent. Genauso präsent ist der Gedanke, dass wir unsere Umwelt schützen müssen.

Fakt ist, dass unser Umwelthaushalt etwas kleiner ist als im letzten Jahr. Gleichzeitig ist er im Vergleich zum Rest des Haushalts noch recht gut weggekommen. Warum bin ich dennoch optimistisch, was den Umweltschutz durch diese Regierung angeht? Was nicht im offiziellen Haushalt des Bundesumweltministeriums zu finden ist, sind die Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds. Aus diesem Fonds hat das BMUV Zugriff auf 4 Milliarden Euro bis 2026. Das haben wir schon zu Beginn der Legislaturperiode beschlossen und die Gelder nun auch über 2026 hinaus verstetigt. 4 Milliarden Euro für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz sind eine wirkliche Größe, gerade im Vergleich zu dem Haushalt, den wir hier debattieren und der nur halb so groß ist.

(Beifall bei der SPD)

Durch das ANK können wir endlich großflächig in Projekte investieren, die die Synergien zwischen Klimaschutz, Naturschutz und Klimaanpassung nutzen, und das, weil wir mit und nicht gegen die Natur denken.

Mein liebstes Beispiel dafür sind unsere Moore, von denen ich fast jedes Mal erzähle, wenn ich hier vorne stehe. Aktuell sind 95 Prozent unserer Moore entwässert, ein großer Teil wird als Acker genutzt. Aber im trockenen Zustand verbindet sich der im Torf gespeicherte Kohlenstoff mit Sauerstoff aus der Luft zu CO

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten wie die Rosmarinheide, das Braune Torfmoos, die Alpen-Smaragdlibelle oder der Seggenrohrsänger haben dadurch eine gute Chance, als Population zu überleben. Aber es muss ja nicht immer gleich ein ganzes Moor sein. Viele dieser Effekte sind auch dadurch möglich, dass man eine versiegelte Fläche entsiegelt und dort einfach eine Wiese wachsen lässt.

(Dr. Götz Frömming [AfD]: Oder auf eine Windanlage verzichtet!)

Jedes kleine Projekt zählt!

Eines der wichtigsten Förderprogramme des ANK ist deswegen das Förderprogramm für Kommunen, das das BMUV im Juli veröffentlicht hat. Auf meiner Sommertour habe ich vielen Ortsbürgermeistern, Unternehmerinnen und Vereinsvorsitzenden von den Möglichkeiten des ANK erzählt. Es ist ihr lokales Wissen, das wir für eine erfolgreiche Umsetzung des natürlichen Klimaschutzes brauchen.

Ich möchte, dass auch noch meine Enkelkinder aufwachsen können zwischen Wiesen und Wäldern und nassen Mooren, die vielen Tieren und Pflanzen Schutz bieten. Deshalb bin ich sehr froh über diesen Haushaltsentwurf und die Mittel, die unsere Bundesregierung über das ANK zur Verfügung stellt.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Anja Karliczek hat das Wort für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7556734
Wahlperiode 20
Sitzung 117
Tagesordnungspunkt Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta