Andreas LenzCDU/CSU - Potenziale der Geothermie
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geothermie, Wärme aus der Erde, hat großes Potenzial und steht immer, zu jeder Tages- und Nachtzeit, zur Verfügung. Und dieses Potenzial müssen wir stärker nutzen, um voranzukommen bei der Defossilisierung im Wärmebereich, meine Damen und Herren.
Übrigens: Auch in der Diskussion zum GEG, zum Heizungsgesetz, wurde die Geothermie von Ihnen sträflich vernachlässigt. Wir brauchen für ihre Nutzung im nächsten Schritt natürlich auch mehr Nah- und Fernwärmeleitungen. Deswegen müssen Sie die Potenziale der Geothermie bei der kommunalen Wärmeplanung von Beginn an mitdenken. Dazu fordern wir Sie heute auf, meine Damen und Herren.
Die Potenziale sind groß: Allein 25 Prozent des Wärmebedarfs könnten deutschlandweit durch die tiefe Geothermie gedeckt werden, meine Damen und Herren. Dazu brauchen wir aber eine Offensive. Sie bieten ja mit den 10 Terawattstunden bis 2030 bei einem Bedarf von 600 Terawattstunden im Wärmebereich nur homöopathische Mengen an. Das ist viel zu wenig. Die Bundesregierung, die Ampel hätte hier die Chance, die Weichen richtig zu stellen. Beginnen könnten Sie bei der Einstufung der Geothermie als überragendes öffentliches Interesse, wie das bei der PV und auch bei der Windenergie schon der Fall ist.
(Andreas Mehltretter [SPD]: Haben wir doch im GEG!)
Ebenso ist es wichtig, dass die Fündigkeitsrisiken für die Kommunen abgesichert werden, dass Kommunen im Zweifel eben nicht auf Millionen sitzen bleiben. Nutzen Sie die Chance, liebe Vertreter der Ampel.
80 Prozent der gesamtdeutschen Leistung bei der Geothermie sind momentan in Bayern installiert. Von den Tiefengeothermieprojekten sind übrigens 57 Prozent in Bayern angesiedelt. Wir machen da Fortschritte, wo Sie von der Ampel noch zaudern. Bei uns gibt es eine Geothermie-Allianz Bayern, meine Damen und Herren. Bayern geht auch hier entsprechend voran.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Reinhard Houben [FDP]: Großer Beifall!)
Und wir wollen natürlich noch mehr Geothermie. Deshalb steht bei uns im Wahlprogramm für die kommenden Landtagswahlen: Wir wollen in Bayern 25 Prozent des Wärmebedarfs im Gebäudesektor aus Geothermie decken. Dazu wollen wir in Bayern die Genehmigungs- und die Fachbehörden mit Personal stärken und ein Sonderprogramm für die Kommunen auflegen.
(Erhard Grundl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die nächste bayerische Landesregierung, ohne die CSU!)
Bayern leistet auch hier die Arbeit, die eigentlich die Ampelregierung zu leisten hätte, meine Damen und Herren.
(Dr. Manuela Rottmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)
Übrigens: Im Jahr 1983 wurde in meinem Wahlkreis, in Erding, nach Öl gebohrt, und in 2 350 Metern Tiefe fand man 65 Grad heißes Wasser. Man gründete einen Zweckverband Geowärme und profitiert letzten Endes dank dieser weitblickenden Maßnahme noch heute davon, übrigens auch mit der größten Therme der Welt.
Lassen Sie uns die Bohrlöcher der Zukunft bohren, wie übrigens gerade auch in Vaterstetten, wo – auch in meinem Wahlkreis – ein Geothermieprojekt entwickelt wird.
In dem Sinne: Herzliche Grüße und herzlichen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Das Wort hat Sebastian Roloff für die SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7591234 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 125 |
Tagesordnungspunkt | Potenziale der Geothermie |