28.09.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 125 / Tagesordnungspunkt 14

Timo SchisanowskiSPD - Potenziale der Geothermie

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es ist richtig und wichtig, dass wir dem Thema Geothermie eine relevante Rolle für die Energiewende in Deutschland zukommen lassen. Dafür gibt es auch gute sachliche Gründe: Sie ist regenerativ, beständig und steht uns rund um die Uhr zur Verfügung, und das das ganze Jahr über.

In meinem nordrhein-westfälischen Wahlkreis bin ich bei unserem regionalen Energieversorger im Aufsichtsrat tätig. Dort begegnen mir regelmäßig die kommunalen Herausforderungen in der Energie- und Wärmeversorgung. Auch in meiner Heimatstadt, in Hagen, treibt das Thema Geothermie die heimische Politik und Wirtschaft um; denn es gilt, insbesondere die industrielle Nutzung von Erdwärme mit Nachdruck voranzutreiben, wissenschaftlich und ganz praktisch. Vor Ort wird so im ganzen Land auf ganz vielfältige Weise eine wichtige Pionierarbeit zur Erschließung der Tiefengeothermie geleistet. Dafür Danke schön!

Mein Plädoyer: Im Grundsatz sollte die Geothermie überall dort eingesetzt werden, wo es die natürlichen Gegebenheiten hergeben, in einem geeigneten, verantwortungsbewussten Rahmen, versteht sich. Insoweit, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Union, sind wir uns bei Ihrem Antrag – das haben wir ja gerade schon vielfältig gehört – einig.

Es ist gut, zu wissen, dass unsere Bundesregierung das Potenzial der geothermischen Energieerzeugung schon frühzeitig erkannt hat. Vor allem hat sie die Geothermie als wichtigen Baustein in der kommunalen Wärmeplanung fest verankert. Geothermie hat damit alle Chancen, in Zukunft eine zunehmend relevante Technologie im Bereich der Energiegewinnung zu werden.

Übrigens, bereits im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Erdwärmekampagne eine Initiative mit zahlreichen Anreizen und Fördermöglichkeiten für die Geothermie gestartet. Kernpunkte sind richtigerweise: die systematische Aufbereitung der verfügbaren Untergrunddaten in einer umfangreichen, bundesweit einheitlichen Datenbank, die breite Explorationskampagne für die mitteltiefe und tiefe Geothermie, des Weiteren die Einrichtung einer Steuerungsgruppe zur Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung und nicht zuletzt die Prüfung von Instrumenten zur Risikoabfederung bei Nichtfündigkeit.

Dies kommt uns allen sicherlich bekannt vor. Auch und gerade Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Union, wissen es, Sie haben das nun nur erneut zu Papier gebracht. Ihr Antrag ist deshalb zum Teil alter Wein in neuen Schläuchen, wenngleich ich zugebe: Auch der kann ja schmecken.

Deswegen will ich versöhnlich zum Abschluss sagen: Lasst uns diese Potenziale der Geothermieerschließung in Deutschland gemeinsam hier im Parlament konstruktiv begleiten und unterstützen. Hierzu lade ich ein.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7591238
Wahlperiode 20
Sitzung 125
Tagesordnungspunkt Potenziale der Geothermie
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