20.10.2023 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 132 / Tagesordnungspunkt 31

Jonas GeisslerCDU/CSU - Änderung des Straßenverkehrsgesetzes

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Verkehrspolitik ist eine sehr bodenständige Politik.

(Stefan Gelbhaar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, Flugzeuge, nicht?)

Für manche Menschen ist Verkehrspolitik langweilig, spröde, nur nicht für die Verkehrspolitiker; wir sind da immer recht emotional.

(Zuruf des Abg. Florian Müller [CDU/CSU])

Aber im Kern reden wir darüber, welche Straßen gebaut werden, welche Schienenverbindungen es braucht und welche Brücken saniert werden müssen, die außerhalb der Regionen, die es betrifft, in der Regel keiner kennt.

Das politische Hochamt dieser bodenständigen Kärrnerarbeit ist das Straßenverkehrsgesetz. Das Straßenverkehrsgesetz hat eigentlich eine einzige Aufgabe: die sogenannte Leichtigkeit des Verkehrs zu organisieren, ohne dass dabei irgendwas passiert.

(Jürgen Lenders [FDP]: Das haben Sie schon falsch verstanden!)

„Leichtigkeit des Verkehrs“ heißt: Wie komme ich von A nach B? Wie gewährleiste ich, dass auf dem Weg von A nach B keine Unfälle passieren? Wie schaffe ich es, dass es am Ende keine Staus gibt und alles flüssig läuft? Im Kern bedeutet das: Das Straßenverkehrsgesetz regelt das soziale Zusammenleben auf der Straße.

Man kann sich jetzt bei vielen Punkten darüber streiten, ob die richtig oder wichtig sind. Aber es ist der absolut falsche Weg, in das Straßenverkehrsgesetz einfach nur grüne Ideologie reinzuschreiben.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Wolfgang Wiehle [AfD])

Wir können um Klimaschutz ringen, aber für den Klimaschutz gibt es Klimaschutzgesetze. Für den Gesundheitsschutz gibt es Gesundheitsschutzgesetze, für den Städtebau gibt es Baugesetze, für den Umweltschutz gibt es Umweltschutzgesetze. Im Straßenverkehrsgesetz hat das einfach nichts verloren.

(Swantje Henrike Michaelsen [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einmal mit den Kommunen sprechen!)

– Ja, man kann mit den Kommunen sprechen.

(Isabel Cademartori Dujisin [SPD]: Machen wir auch! – Swantje Henrike Michaelsen [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hilft!)

Anders als das Ministerium tun wir das auch.

(Isabel Cademartori Dujisin [SPD]: Aha!)

Ihr Ministerium hat es nämlich ein ganzes Jahr nicht fertiggebracht, die kommunalen Spitzenverbände einzubeziehen.

(Jürgen Lenders [FDP]: Herr Kollege, das ist grober Unfug, den Sie erzählen! – Gegenruf des Abg. Florian Müller [CDU/CSU]: Das haben die Sachverständigen doch gesagt!)

Das haben sie uns allen gemeinsam vor zwei Tagen in der Anhörung erzählt. Die einzige Möglichkeit, die die kommunalen Spitzenverbände hatten, war, innerhalb von 24 Stunden ihre Stellungnahmen abzugeben. Das heißt, man schreibt hier nicht nur Ideologie rein, sondern man redet auch nicht mit denen, die es eigentlich betrifft.

(Jürgen Lenders [FDP]: Der Gesetzentwurf des Kabinetts war doch vorher bekannt! Der Kabinettsentwurf ist doch seit Wochen bekannt!)

Das ist handwerklich schlecht!

(Beifall bei der CDU/CSU)

Sie legen ein Gesetz vor, das handwerklich schlecht gemacht ist, in das Sie Ideologie reingebracht haben und das vor allen Dingen am Ende nichts bringt, weil es nämlich eine Klagewelle geben wird und die Kommunen feststellen: Das ist ja alles nett formuliert, aber es wird sich nicht wirklich was ändern.

(Jürgen Lenders [FDP]: Ja, was denn jetzt? Ist das Gesetz jetzt weitgehend genug oder nicht?)

Dieses Gesetz ist handwerklich schlecht; es ist ideologisch. Herzlichen Glückwunsch! Setzen, sechs! Wir stimmen dem nicht zu.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Das Wort hat Stefan Gelbhaar für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7602563
Wahlperiode 20
Sitzung 132
Tagesordnungspunkt Änderung des Straßenverkehrsgesetzes
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