Anke HennigSPD - Kita-Krise
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Anwesende! Als Politikerin, die sowohl die Perspektive einer Bundestagsabgeordneten als auch die einer Kindertagespflegeperson kennt, ist es mir eine Herzensangelegenheit, mich heute ebenfalls zur drängenden Thematik des Fachkräftemangels in der frühkindlichen Bildung und im Ganztag zu äußern.
Lassen Sie uns einmal gemeinsam einen Blick auf die Herausforderungen und Lösungen werfen. Der Antrag der Linken spricht einige wichtige Punkte an. Und ja, man kann in vielen Bereichen von einer Krise in unserer frühkindlichen Bildung sprechen, die angegangen werden muss. Das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen. Was nicht wahr ist, ist, dass wir als Ampelfraktionen keine Antwort auf diese Krise suchen. Im Gegenteil: Wir arbeiten konstruktiv daran und haben bereits einiges erreicht. Auf diesen lösungsorientierten Ansatz möchte ich mich beziehen.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Obwohl Bildung, auch frühkindliche Bildung, in die Hoheit unserer Bundesländer fällt, bedeutet das keineswegs, dass der Bund keine Verantwortung dafür trägt, für Fachkräftegewinnung einzustehen. Im Gegenteil: Für dieses drängende Problem suchen wir als SPD-Fraktion seit langer Zeit nach gemeinsamen Antworten mit unseren jeweiligen Partnerinnen und Partnern.
Deshalb haben wir neben den laufenden Initiativen im Bereich „Arbeit und Soziales“ auch gezielt im familienpolitischen Bereich das Gute-KiTa-Gesetz ins Leben gerufen, mit dessen Hilfe der Bund die Länder bei der Qualitätsentwicklung der frühkindlichen Bildung unterstützt hat und auch weiterhin unterstützt,
(Beifall bei der SPD)
aktuell immerhin mit 4 Milliarden Euro. Dass dies in der derzeitigen Situation nicht ausreicht und auch nie ausreichen kann, dem stimme ich zu. Deshalb setze ich und setzen wir große Hoffnungen in das KiTa-Qualitätsentwicklungsgesetz, welches diese Unterstützung noch weiter ausbauen soll.
In diesem Bereich muss unsere Antwort auf den Fachkräftemangel aus drei ineinandergreifenden Bausteinen bestehen, die konkrete Lösungen bieten, anstatt in den Krisenmodus zu verfallen. Erstens: mehr übergreifende und konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern.
(Dr. Katja Leikert [CDU/CSU]: Ja!)
Zweitens: eine verbesserte Durchlässigkeit des Systems und die Unterstützung von Fachkräften in multifunktionalen Teams, beispielsweise auch durch Kindertagespflegepersonen. Drittens: ein Ausbau der Fachberatung im Kita- und Kindertagespflegebereich.
Es ist immer leichter, zu fordern, als zu liefern. Wie und woher sollen die dringend benötigten Bundesmittel denn aus Ihrer Sicht kommen? Das ist eine Herausforderung, der sich unsere Haushälterinnen und Haushälter auch in der aktuell schwierigen Wirtschaftslage stellen.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD)
Dazu bietet Ihr Antrag keine belastbaren Antworten, die zu einer tatsächlichen Lösungsfindung beitragen. Wir kümmern uns um Lösungen.
Vielen Dank.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Katja Leikert [CDU/CSU]: Das ist gut!)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7603240 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 134 |
Tagesordnungspunkt | Kita-Krise |