Ria SchröderFDP - Stärkung der Fusionsforschung
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Unsere Energieversorgung ist eine der zentralen Komponenten für unseren Wohlstand und unsere Wettbewerbsfähigkeit. Es muss klar sein, dass wir nicht weitermachen können wie in der Vergangenheit: Nie wieder dürfen wir uns in die Arme von Autokraten begeben, die billiges Gas versprechen. Wir müssen uns unabhängig machen und unsere Energieversorgung diversifizieren. Und wir müssen unabhängig werden von fossilen Brennstoffen. Die Dekarbonisierung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise ist durch die geopolitische Lage etwas in den Hintergrund getreten; aber sie entscheidet darüber, wie und wie gut wir in Zukunft auf diesem Planeten leben werden.
Dekarbonisierung und Diversifizierung: Wir stellen unsere Energieversorgung neu auf; das ist gut. Und deswegen müssen wir auch den Blick in die Zukunft wagen. Als FDP-Fraktion sind wir überzeugt: Fusion wird als CO2-neutrale und unerschöpfliche Energiequelle einen wichtigen Beitrag für unsere Resilienz und unseren Wohlstand von morgen leisten.
(Beifall bei der FDP)
Der weltweite Wettlauf um das erste Fusionskraftwerk hat längst begonnen. Es geht nicht mehr darum, ob das Ziel erreichbar ist, sondern wann und von wem. Für uns ist klar: Wir wollen Technologieführerschaft bei dieser nachhaltigen und sicheren Zukunftstechnologie bei uns in Deutschland.
(Beifall bei der FDP)
Wenn Ihnen das in der Union noch nicht als klares Bekenntnis ausreicht, das Sie in Ihrem Antrag fordern, dann vielleicht diese Zahlen: Das BMBF stellt bis 2028 über 1 Milliarde Euro für die Fusionsforschung bereit. Davon profitieren Max-Planck mit Wendelstein 7-X, aber auch das KIT und das Forschungszentrum Jülich, die an der Fusionsenergie forschen. Es gibt aber auch immer mehr Start-ups in diesem Bereich, sowohl im Bereich der Magnet- als auch der Laserfusion – ein gutes Zeichen!
Und wir brauchen eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für private Investments und eine innovationsfreundliche Regulierung auch außerhalb des Atomgesetzes, die Rechtssicherheit für den Bau von Reaktoren sicherstellt. Dafür setzt sich die Ministerin auch persönlich ein. Dafür ganz herzlichen Dank!
(Beifall bei der FDP)
Ich danke aber auch der Union für dieses klare Bekenntnis zur Fusionsforschung, weil es, wie ich glaube, wichtig ist, dass wir daran in Zukunft gemeinsam arbeiten, auch über die Legislaturperioden hinaus. Ich finde es auch gut, dass wir diese Debatte heute führen, damit Fusionsenergie für immer mehr Menschen nach „Science“ und nicht nach „Fiction“ klingt.
Ich will die letzten Sekunden meiner Rede dafür nutzen, einer Kollegin zu danken, die heute ihre letzte Rede halten wird: Nina Stahr, die leider zur Mitte der Legislaturperiode ausscheidet. Wie schade! Auch wenn wir uns gestritten haben – wir haben uns gerne gestritten –, ist sie eine sehr geschätzte Kollegin. Ganz herzlichen Dank für die Zusammenarbeit! Ich wünsche dir alles Gute, und ich hoffe auf ein Wiedersehen.
(Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Als Nächster hat das Wort für die CDU/CSU-Fraktion Thomas Jarzombek.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7607695 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 155 |
Tagesordnungspunkt | Stärkung der Fusionsforschung |