Mario BrandenburgParlamentarischer Staatssekretär für Bildung und Forschung - Gründung des Square Kilometre Array-Observatoriums
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Hunderte Kilometer von hier entfernt, in der Wüste von Südafrika, aber auch in der Wüste von Australien, wird aktuell am „Square Kilometre Array“-Observatorium – ein sperriger Name, aber ein interessantes Projekt – gebaut und geforscht. Um was geht es da? Es geht um nicht mehr und nicht weniger als darum, das ambitionierte Projekt der Superlative, das weltweit größte Radioteleskop, zu bauen: international vernetzt, gemeinsam mit Partnern wie uns, den Deutschen, die hoffentlich danach den nächsten Schritt in dem Projekt gehen können.
Wenn dieses Projekt klappt, dann wird dort nichts weniger als eine weitere Einsicht ins Universum erforscht, schwarze Löcher, das Entstehen des ganzen Universums und der Sachverhalt, wie sich elektromagnetische Felder dort bewegen, und vielleicht wird irgendwann sogar die Menschheitsfrage geklärt, ob wir im Universum alleine sind oder ob es dort weiteres Leben gibt. Ich glaube, allein das wäre schon ein Grund, sich dort stärker zu engagieren.
(Beifall bei der FDP, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Dieses Projekt ist aber ein Hightechprojekt und hat noch eine andere Dimension, nämlich die Dimension, dass auch deutsche Firmen und deutsche Forscherinnen und Forscher dabei sind; denn der Bau der Hightechkomponenten, die Benutzung und die Wartung dieser Komponenten, bieten natürlich ungeahnte Möglichkeiten der Kooperation und der Kollaboration für unsere Wirtschaft. Es ist möglich, dass Wirtschaft und Wissenschaft dort in einem Hightechbereich gemeinsam arbeiten und forschen. Insofern sind natürlich die Rückflüsse an Wissen und Patenten für uns als Industrienation interessant. Auch das ist ein Grund dafür, uns dort stärker zu engagieren.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Ich möchte als letzten Grund in der gebotenen Kürze der Zeit noch ins Feld führen, dass auch die Passfähigkeit dieser Unternehmung in unser Forschungssystem optimal ist; denn wir haben mit dem DZA, mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik, welches in der sächsischen Lausitz im Aufbau ist, einen Player, der dafür hochgradig passfähig und interessant ist. Wer sich einmal mit dem Sachverhalt beschäftigt hat, wie viele Daten in solchen Großforschungseinrichtungen eigentlich anfallen, der wird merken, dass die Nutzung dieser Daten, das reine Management und Handling dieser Daten, an sich schon wieder ein Forschungsbereich ist, nämlich der der Datenwissenschaften und der Datenforschung. Genau da kann das DZA eventuell sogar als Regional Data Center mit seinem Wissen punkten.
Ich kann Ihnen sagen: Beim SKAO freut man sich auf uns; denn die deutsche Radioastronomie und die deutsche Astrophysik sind weltweit bekannt; sie feiern Erfolge. Deswegen bitte ich Sie im Namen der Bundesregierung um wohlwollende Prüfung unseres Gesetzentwurfes, aber nicht so sehr wegen des Gesetzentwurfes, sondern für unsere Forscherinnen und Forscher. Ich freue mich auf die weiteren Beratungen.
Vielen Dank.
(Beifall bei der FDP und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Stephan Albani für die Unionsfraktion ist unser nächster Redner.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/cvid/7609165 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 160 |
Tagesordnungspunkt | Gründung des Square Kilometre Array-Observatoriums |