Dietmar FriedhoffAfD - Rolle v. Religionen b. d. Entwicklungszusammenarbeit
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Das BMZ hat 2016 unter Regie des CDU-Ministers Müller ein Strategiepapier entwickelt: „Religionen als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit“.
(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Sehr starkes Papier!)
Dieses Papier ist Grundlage dieses Antrages.
Was will die CDU/CSU? Sie möchte unter anderem das vorhandene Projekt der GIZ „Religion für nachhaltige Entwicklung“, was bis Februar 2025 läuft, verlängern. Also ein einfacher Haushaltsantrag. Ich bin gespannt, ob Sie das zur Haushaltsdebatte Ende des Jahres auch einbringen.
Vorab: Ich bin Christ, glaube an Gott und an Jesus Christus. Glaube und Kirche trenne ich jedoch sehr sorgfältig. Mit Blick auf eine extrem veränderte, politisierte Regenbogenkirche in Deutschland scheint das auch geboten.
(Beifall bei der AfD – Helge Limburg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Kirchen sehen eine Mitgliedschaft in der AfD mit einer kirchlichen Mitgliedschaft als unvereinbar an!)
Eine Kirche, die eine demokratische Partei bekämpft, die sich zu der Verfassung, der Bewahrung der Schöpfung und den christlichen Werten bekennt, also die AfD, hat ihren Auftrag verfehlt und instrumentalisiert ihre Macht.
(Beifall bei der AfD – Leni Breymaier [SPD]: Die sehen den Wolf im Schafspelz!)
Besser wäre doch eine Kirche, die den Menschen in diesen schwierigen Zeiten Stütze ist und Antworten auf die Fragen der Zukunft gibt, ohne den eigenen Glauben zu verbiegen.
(Helge Limburg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Kirche wäre Ihnen Stütze! Sie müssten nur langsam einsichtig werden!)
So beschreibt der Antrag konsequenterweise die Vorteile und die Nachteile von Religionen, dass sie Brückenbauer sein können, aber eben auch Brücken einreißen können, dass Religionen, wo sie Teil des Problems sind, auch Teil der Lösung sein können. Guter Ansatz.
Wie steht es denn um den interreligiösen Dialog in Deutschland, wo in immer mehr Moscheen Hassprediger ganz offen auftreten und der importierte ideologische, islamistische Antisemitismus sich ganz offen ausbreitet? Wo sind da Ihre Lösungsansätze, wenn es um Deutschland geht?
(Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Erst die Kirchen beschimpfen! Dann die Muslime! Also mit Religion haben Sie nichts am Hut!)
Sollten wir nicht erst bei uns beginnen, der Welt zeigen, wie es geht? Dazu müssen wir verstehen, dass unsere Kultur – und jetzt zuhören – auf abendländischen, christlichen Werten beruht. Deswegen sollte es mit Ländern, in denen es Christenverfolgung gibt, grundsätzlich keine Zusammenarbeit geben.
(Beifall bei der AfD – Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Sie instrumentalisieren das Thema)
Das verstehen wir unter einer wertegeleiteten Entwicklungspolitik.
Sie schreiben weiter, dass 100 religiöse Autoritäten durch Aufklärung und Dialog 400 Mädchen vor Genitalverstümmelung in Mali bewahrt haben. Zeitgleich steigt die Anzahl der Mädchen mit Genitalverstümmelung in Deutschland; wenig thematisiert, obwohl sich die Zahl in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat. Auch ein religiöser Konflikt, der von außen nach Deutschland hineingetragen wurde.
Welche Projekte wollen Sie denn zukünftig weiter fördern? Die klimaneutralen Moscheen in Marokko zum Beispiel, wo mit deutschen Entwicklungsgeldern Solarpanels auf Moscheen gebaut werden und Energiesparlampen in die Leuchten geschraubt wurden? Der Imam hat dann die Aufgabe, den Gläubigen im religiösen Dialog den Klimawandel zu erklären. Gut hingegen ist ein GIZ-Projekt in Malawi, wo es Bücher gibt, die sich klar gegen Abtreibung aussprechen und die fundamentalen christlichen Werte beleben, wie dass es einfach nur zwei Geschlechter gibt; eigentlich das Gegenteil von dem, was das Entwicklungsministerium sonst so propagiert. Geht doch!
(Beifall bei der AfD)
Kommen Sie bitte zum Schluss.
Alles in allem ein wichtiges Thema, welches wir im Ausschuss weiter vertiefen sollten, eventuell als öffentliche Anhörung. Fakt ist: Das würde helfen, das Eigene und das andere besser zu verstehen, damit Lösungen auch nachhaltig wirken können.
Vielen Dank.
(Beifall bei der AfD – Michael Brand [Fulda] [CDU/CSU]: Danke für nichts!)
Der nächste Redner ist Ottmar Wilhelm von Holtz für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7609240 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 160 |
Tagesordnungspunkt | Rolle v. Religionen b. d. Entwicklungszusammenarbeit |