Jan Wenzel SchmidtAfD - 22 Jahre Euro in Deutschland
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kollegen! Mit großen Versprechungen wurde die Einführung des Euros angekündigt: eine Grenzen abbauende Währung, die die Nationen Europas vereint und die Wirtschaft stärkt – alles abgerundet mit einem Wohlstandszuwachs, den es so noch nie gegeben hat. Was ist davon nach über 20 Jahren Euro übrig geblieben?
(Johannes Schraps [SPD]: Alles!)
Aus anfangs 11 Euroländern sind mittlerweile 20 geworden. Die wirtschaftlichen Fähigkeiten dieser Länder könnten unterschiedlicher nicht sein: vom noch wirtschaftlich starken Deutschland über Italien bis hin zum Dauerproblem Griechenland.
Im Vertrag von Maastricht wurden zwei wesentliche Kriterien für einen Beitritt zum Euroraum festgelegt:
Erstens. Das Haushaltsdefizit darf nicht mehr als 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen.
Zweitens. Die Gesamtverschuldung darf nicht mehr als 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschreiten.
Nicht einmal die Bundesrepublik Deutschland hält diese Kriterien noch ein. Schon zur Einführung des Vertrages haben etliche Länder ihre Zahlen geschönt. Die Mehrheit der Bundesbürger lehnte damals laut Umfragen die Einführung des Euros ab. Eine Volksabstimmung hätte den Euro und alle Folgekrisen verhindert.
(Beifall bei der AfD – Christian Petry [SPD]: Das ist Unsinn!)
Der Bürger ahnte wohl, welche Kosten in den nächsten zwei Jahrzehnten auf ihn zukommen sollten.
Im Nachklang der Finanzkrise entwickelte sich 2009 die Eurokrise und offenbarte die von Experten lange vorausgesagten wirtschaftlichen Unterschiede der Euroländer.
Griechenland ist das Sinnbild für eine wacklige Wirtschaft. Dabei sind auch viele andere Euroländer in die Schieflage geraten. Nur die jahrelange Niedrigzinspolitik der EZB sorgte für ein Überdauern des Euros. Das Nachsehen hatten deutsche Sparer, die dank Niedrigzinsen eine Geldentwertung ihres Ersparten erlebten.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Eine Analyse der BZ Bank bezifferte die Verluste der deutschen Sparer allein im Zeitraum von 2010 bis 2019 auf 648 Milliarden Euro – Geld, für das Generationen hart gearbeitet haben und das für immer verloren ist.
(Beifall bei Abgeordneten der AfD)
Schauen wir uns den versprochenen Wohlstand seit der Einführung des Euros an. Die Wohneigentumsquote Deutschlands liegt noch immer bei 42 Prozent – und damit weit abgeschlagen im europäischen Vergleich. Die Kosten für Wohneigentum haben sich in den letzten zwölf Jahren mehr als verdoppelt. Ganze 660 000 Rentner waren 2022 auf Grundsicherung angewiesen. Die Pro-Kopf-Verschuldung hat sich von 2002 bis 2022 mit rund 28 000 Euro fast verdoppelt.
Zwar ist der Euro für viele Deutsche zum Teuro geworden, doch hat der Euro auch für die Entstehung einer neuen politischen Kraft gesorgt, die für viele Menschen eine Quelle der Hoffnung geworden ist. Dank der AfD haben viele Menschen in unserem Land eine starke Stimme und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft – trotz Euro.
(Beifall bei der AfD – Johannes Schraps [SPD]: Oje!)
Und für die SPD-Fraktion ist der nächste Redner Josip Juratovic.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7609616 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 163 |
Tagesordnungspunkt | 22 Jahre Euro in Deutschland |