Jörn KönigAfD - Aktuelle Stunde: Sportpolitik der Bundesregierung
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegen! Liebe Sportler! Alle 16 Landessportbünde haben geschlossen die Sportpolitik der Bundesregierung kritisiert. Das ist noch nie vorher passiert und stellt eine historische Zäsur dar; denn der deutsche Sport ist im Grunde vollkommen durchsozialdemokratisiert. Die Präsidenten der drei wichtigsten deutschen Sportverbände sind stramme Genossen, nämlich vom DOSB, vom DFB und vom Deutschen Behindertensportverband. Mir fallen noch weitere ein wie Rudolf Scharping vom Bund Deutscher Radfahrer. Ein gewählter DOSB-Vizepräsident der Union wurde zum Rücktritt gedrängt. Wo bleibt da eigentlich Ihre vielbesungene Vielfalt?
(Beifall bei der AfD)
Wahrscheinlich ist sogar die Hälfte der Unterzeichner des Kritikpapiers der Landessportbünde SPD-Mitglied. SPD-Genossen sind also mehrheitlich unter sich. Da sieht man mal, wie katastrophal die Lage im deutschen Sport sein muss, wenn die SPD die SPD kritisiert.
(Beifall bei der AfD)
Trotz dieser mehr als günstigen Voraussetzungen hat es die Sportministerin Faeser geschafft, den gesamten deutschen Sport gegen sich aufzubringen. Es gibt dafür einige Gründe. Der wichtigste aber ist: Frau Faeser interessiert sich gar nicht für Sport. Sie ist eine linksextreme Ideologin,
(Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Also! – Widerspruch bei der SPD)
die den Sport nur als Transportmittel für ihre Politik sieht.
(Beifall bei der AfD)
Das BMI unter Frau Faeser respektiert die Autonomie des Sports nicht. Sie haben unverhohlen vom IOC gefordert, russische und weißrussische Athleten von Paris pauschal auszuschließen.
(Sabine Poschmann [SPD]: Das ist richtig! – Bettina Lugk [SPD]: Richtig!)
Sie haben eine Antwort vom IOC erhalten, die sich gewaschen hat. Ich zitiere sinngemäß: Sie bestätigen, dass das BMI in sportpolitischen Fragen in die Entscheidungen von Sportverbänden eingreifen möchte, wenn Sie schreiben, dass die Politik „in drängenden sportpolitischen Fragen deutlich Position zu beziehen und diese auch durch konsequente Entscheidungen zu unterlegen“ hat. Sie, Frau Faeser, leiten aus der Förderung des deutschen Sports aus öffentlichen Mitteln ab, dass die Bundesregierung ihre politischen Positionen gegenüber den Sportverbänden durchsetzen kann. – Zitat Ende.
Das ist ein klarer Verstoß gegen die Autonomie des Sports.
(Beifall bei der AfD)
Dabei ist diese Autonomie ein Grundpfeiler des Sportmodells der EU. Auch die Landessportbünde schreiben in ihrem Kritikpapier, dass das Sportfördergesetz gegen die Autonomie des Sports verstößt. Eine deutsche Ministerin verstößt gegen die Vorgaben der EU. Das passt auch gut zu ihren sonstigen Abrissversuchen auf die deutsche Demokratie.
(Stephan Brandner [AfD]: Ja! – Christian Schreider [SPD]: Das müsst ihr gerade sagen!)
Sie, Frau Faeser, sind die Totengräberin des deutschen Sports. Sie sind auch die Totengräberin der Freiheit und der Demokratie hier in diesem Lande. Unter Ihnen wurde der Sporthaushalt um 20 Prozent von 338 Millionen Euro auf 270 Millionen Euro gekürzt. Das sind inzwischen nicht mal mehr 0,06 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes. Zum Vergleich: Für die Kultur ist der Bund auch nicht zuständig; trotzdem gibt es eine Kulturstaatsministerin, und die hat ein Budget von 2 Milliarden Euro,
(Dr. Rainer Kraft [AfD]: Für Antisemitismus!)
mal abgesehen davon, dass wir mehr Geld für Radwege in Peru ausgeben als für die Spitzensportförderung in Deutschland.
(Beifall bei der AfD – Zuruf der Abg. Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Im Titel dieser Aktuellen Stunde heißt es: „Wege für einen Neustart suchen“. Der Weg für einen Neustart wird aber nur frei, wenn Frau Faeser den Weg auch frei macht. Tun Sie Deutschland einen Gefallen, Frau Faeser, treten Sie zurück!
(Beifall bei Abgeordneten der AfD – Sabine Poschmann [SPD]: Oh!)
Erst dann wird diese ganze aggressive Instrumentalisierung des Sportes und übrigens auch des Verfassungsschutzes ein Ende haben.
(Michael Kruse [FDP]: Sie sind so peinlich!)
Zur kommenden Fußball-EM werden wir wieder eine Gender-Gaga-Show erleben, wahrscheinlich wieder mit Armbinden wie in Katar und mit gecasteten Interviewpartnern vor der Kamera. In Katar wurde ein „Fan“ interviewt, der zufällig für Presse, Planung und Kommunikation bei der Deutschen Sporthochschule Köln tätig war. Solche plumpen Kampagnen sind eine Beleidigung des normalen Intellekts.
(Filiz Polat [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihre Rede ist eine Beleidigung – für das Parlament, für den Bundestag!)
Ohne Frau Faeser und mit allen relevanten Partnern am Tisch würden wir schnell die Probleme im Sport lösen. Wir haben allein zwei Olympiasieger aktuell im Sportausschuss, viele andere kompetente Leute, die ganz genau wissen, wie es geht.
(Zuruf von der SPD: Genau! Ihr gehört da nicht zu!)
Lasst die Fachleute ran, lasst die Politiker draußen, und dann klappt’s auch wieder mit dem Sport.
(Beifall bei der AfD)
Wir von der Alternative für Deutschland würden bis zu 1 Milliarde Euro für den Sport dazugeben.
In diesem Sinne: Sport frei!
(Beifall bei der AfD – Christian Schreider [SPD]: Euer Geld aus Russland wollen wir nicht!)
Nächste Rednerin ist die Kollegin Tina Winklmann, Bündnis 90/Die Grünen.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7610281 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 165 |
Tagesordnungspunkt | Aktuelle Stunde: Sportpolitik der Bundesregierung |