25.04.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 166 / Tagesordnungspunkt 20

Martina Englhardt-KopfCDU/CSU - Cannabis-Grenzwerte im Straßenverkehr

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Den Widerspruch in der Rede meines Vorredners kann ich persönlich überhaupt nicht nachvollziehen.

(Beifall des Abg. Thomas Bareiß [CDU/CSU])

Sinngemäß sagte er: „Wer kifft, fährt nicht“; aber in seinem Plädoyer war genau vom Gegenteil die Rede.

(Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einfach mal zuhören!)

Herr Lenders, ich spreche Sie konkret an. Sie sagten, das alles, die Wirkung auf den Körper sei überhaupt nicht schlimm.

Es gibt – das wissen Sie ganz genau – keine standardisierten Testverfahren.

(Beate Müller-Gemmeke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Einfach zuhören!)

Um das eingangs deutlich zu machen: Das, was Sie hier heute Abend darlegen, ist die Fortsetzung einer völlig verantwortungslosen Politik,

(Beifall bei der CDU/CSU und der AfD – Matthias Gastel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn Ihre Meinung zum Alkohol? Sagen Sie auch was zum Alkohol?)

die angefangen hat mit der bereits beschlossenen Legalisierung von Cannabis. Und jetzt geht es weiter mit der von Ihnen eingesetzten Regierungskommission. Eine Verdreifachung der Grenzwerte ist völlig verantwortungslos. Die Experten suchen Sie so aus, dass es für Ihre Politik passt. Wenn Sie auch andere Stellungnahmen lesen würden, wüssten Sie – das ist ganz klar nachzulesen; meine Vorredner haben es gesagt –, dass Ihre Einschätzung eben nicht auf wissenschaftlichen Fakten basiert. Ich zitiere den Verfasser des Verkehrspolizeilichen Votums der Polizeien der Länder und des Bundes – Sie haben sicherlich auch mit Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten gesprochen, die das im Vollzug alles umsetzen müssen –: Es gibt keine standardisierten Testverfahren; es gibt keine Kapazitäten bei unserer Polizei; niemand weiß, wie das Ganze überhaupt umgesetzt werden soll. – Aber die Legalisierung haben Sie schon, zum 1. April 2024, durchgeführt. Das ist völlig verantwortungslos. Und wie immer werden von Ihnen – das lässt sich auf sämtliche Politikbereiche übertragen – sämtliche Expertenmeinungen, die nicht zu Ihrer Politik passen, einfach so unter den Teppich gekehrt. Das ist an dieser Stelle völlig verantwortungslos.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Die Annahme, dass regelmäßiger Cannabiskonsum mit der Fahreignung vereinbar ist, ist völlig irreführend und gefährlich.

(Dr. Johannes Fechner [SPD]: Was ist mit Alkohol?)

Was sagen Sie eigentlich Fahranfängern? Nach geltender Rechtsprechung ist 1 Nanogramm THC je Milliliter Blutserum erlaubt. Das ist ein Wert, der ein verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr widerspiegelt, und zwar für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Wer schützt denn eigentlich die anderen? Wir müssen an dieser Stelle doch an alle Bürgerinnen und Bürger denken! Deshalb lehnen wir von der Unionsfraktion das vollständig ab. Wir halten das für verantwortungslos.

Außerdem widerspricht das völlig Ihrer Vision Zero – annähernd oder gar keine Verkehrstoten mehr –, von der Sie immer sprechen.

(Swantje Henrike Michaelsen [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, das tut es nicht!)

Das ist völlig verantwortungslos. Die Verkehrssicherheit muss oberste Priorität haben! Ich bitte Sie, da noch mal nachzubessern.

(Dr. Till Steffen [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer dem widerspricht, das sind Sie: nicht mehr Tempo 30!)

Das kann so nicht durchgezogen werden.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Zum Abschluss erhält das Wort Isabel Cademartori für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7610728
Wahlperiode 20
Sitzung 166
Tagesordnungspunkt Cannabis-Grenzwerte im Straßenverkehr
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