Thomas JarzombekCDU/CSU - Berufsbildungsbericht 2024
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die duale Ausbildung ist eine wirklich große Stärke des Standorts Deutschland.
(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)
Und wir tun gut, daran weiter zu arbeiten. An dieser Stelle möchte ich erst einmal allen jungen Menschen, die sich für eine berufliche Ausbildung entschieden haben oder gerade eine machen, sagen: Ihr macht das Richtige.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)
Eine berufliche Ausbildung ist ein guter Grundstock, ein gutes Fundament für eure berufliche Zukunft. – Und so mancher Meister verdient auch deutlich mehr als der eine oder andere Masterabsolvent.
Ich möchte an dieser Stelle auch den Betrieben und den Unternehmerinnen und Unternehmern danken, insbesondere den kleineren und mittleren Unternehmen. Ich weiß aus meinem eigenen Betrieb – zu meiner Zeit hatten wir zwei Auszubildende –, wie viel Arbeit und Mühe und Entbehrungen darin stecken, um jungen Menschen etwas beizubringen. Großen Respekt für Ihre Leistung – vielen herzlichen Dank!
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Bei all den positiven Daten, die es hier heute aus dem Bericht zu verkünden gibt – meine Kollegen Stephan Albani und Norbert Altenkamp haben es schon gesagt –, möchte ich den Blick auf ein großes Problem lenken: 630 000 junge Menschen machen weder eine Ausbildung, noch haben sie eine abgeschlossen, noch sind sie in Arbeit. Das sind so viele Menschen, wie in Düsseldorf insgesamt wohnen. Hier müssen wir ran. Hier müssen wir etwas tun. Das kann uns nicht ruhen lassen.
Meine Damen und Herren, wir haben als CDU im letzten Jahr sehr lange über unser Grundsatzprogramm diskutiert und letzte Woche auch einen klaren Beschluss dazu gefasst: Die Probleme entstehen vor allem im Zeitraum vor der Grundschule. Jedes vierte Kind verlässt die Grundschule, ohne richtig lesen und schreiben zu können – jedes vierte Kind. Das können wir so nicht mehr hinnehmen; denn die weiterführenden Schulen können das nicht mehr auffangen. Das mündet am Ende darin, dass junge Menschen nicht ausbildungsfähig sind.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Was wir tun müssen, ist, verbindliche, verpflichtende Tests im dritten und vierten Lebensjahr einzuführen: Sprachtests, aber auch andere Tests, mit denen wir Kompetenzen herausfinden können. Und dann muss es eine verpflichtende Vorschule geben. Meine Damen und Herren, wir fangen damit an. In Schleswig-Holstein wird jetzt das Vorschulprogramm ausgeweitet. Nordrhein-Westfalen beispielsweise beginnt mit digitalen Assessments und auch mit verpflichtender Vorschule. Wir alle sind aufgerufen, in unseren Bundesländern, aber auch unterstützt mit Programmen des Bundes, mehr zu tun. Sie haben das Startchancen-Programm verabschiedet. Es ist immer noch nicht da, es ist zu klein, es kommt zu spät. Wir müssen in den ersten sechs Lebensjahren ansetzen. Das ist unsere zentrale Aufgabe, um den jungen Menschen eine Perspektive zu geben
(Beifall bei der CDU/CSU)
und um das Viertel der jungen Menschen, die heute Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben, wirklich so zu fördern, dass sie zum Erfolg kommen. Lassen Sie uns daran arbeiten.
Vielen Dank.
(Beifall bei der CDU/CSU)
Der letzte Redner in dieser Aussprache ist Hannes Walter für die SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7611415 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 170 |
Tagesordnungspunkt | Berufsbildungsbericht 2024 |