17.05.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 170 / Tagesordnungspunkt 28

Christian LeyeBSW - Kommission zu Wirtschaftsbeziehungen mit China

Lade Interface ...
Anmelden oder Account anlegen






Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! In der Ampel ist man sich wieder mal nicht ganz einig, auch nicht in der China-Strategie, was das Konzept „Gallisches Dorf als Regierungskoalition“ aufs internationale Parkett hebt. Klar ist aber, dass die Gefahr droht, dass die Bundesregierung den USA gedankenlos in den nächsten offenen Handelskonflikt folgen könnte. Und davor wollen wir warnen.

(Beifall beim BSW)

Denn für die Zukunft der deutschen Wirtschaft wäre das brandgefährlich.

Allein bei der Umstellung auf erneuerbare Energien sind wir von chinesischen Rohstoffen abhängig. Beispiel Windkraftanlagen: 89 Prozent der seltenen Erden kommen aus China. Ohne diesen Rohstoff können die Anlagen nicht gebaut werden. Beispiel Sonnenenergie: Ohne Gallium, Germanium und Indium keine Solarzellen, wenn sie nicht eh schon aus China importiert werden. Beispiel Halbleiter: Als Folge des aufziehenden Handelskonfliktes hat China kürzlich Exportrestriktionen bei der Ausfuhr von Gallium und Germanium beschlossen. Die braucht man nun mal auch bei der Produktion von Mikrochips. Die vielen Milliarden Euro Fördergelder für die Chipfabriken in Magdeburg und Dresden wären für die Tonne, wenn diese Rohstoffe nicht mehr verfügbar wären.

Nun muss man sagen, dass China seine wirtschaftspolitischen Interessen mit harten Bandagen vertritt. Aber auf eine harte Interessenpolitik aus China kann die Antwort nicht eine rein ideologische sein, die die eigenen Interessen ausblendet.

(Beifall beim BSW)

Das betrifft sowohl die Frage nach einem weiteren selbstmörderischen Handelskonflikt als auch das wiederholte Zerdeppern von chinesischem Porzellan auf internationalem Parkett.

Abschließend möchte ich sagen, dass wir dem Antrag der Union nicht zustimmen werden. Was soll sich durch eine Kommission ändern, die aus den hier sitzenden Akteuren zusammengesetzt ist, außer dem BSW,

(Stefan Rouenhoff [CDU/CSU]: Es sind Experten! – Jens Spahn [CDU/CSU]: Experten! Experten!)

und die dann im Konsens entscheiden soll? Das Problem ist doch vielmehr das Ignorieren von ökonomischen Interdependenzen bestimmter Akteure, und das ändert sich auch nicht durch eine Kommission.

Danke schön.

(Beifall beim BSW – Jens Spahn [CDU/CSU]: Sagt die fünfte Kolonne Putins!)

Sebastian Roloff hat das Wort für die SPD-Fraktion.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7611428
Wahlperiode 20
Sitzung 170
Tagesordnungspunkt Kommission zu Wirtschaftsbeziehungen mit China
00:00
00:00
00:00
00:00
Keine
Automatisch erkannte Entitäten beta