28.06.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 179 / Tagesordnungspunkt 31

Marc BernhardAfD - Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf

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Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Was für eine Wahnsinnsidee: Das kleinste Element im Universum soll also jetzt der letzte Notnagel für Ihre bereits gescheiterte Energiewende sein.

(Reinhard Houben [FDP]: Ach!)

Nachdem der Regierung nun nichts anderes mehr einfällt, soll also das Wasserstoffmärchen vom Kinderbuchautor Dr. Habeck unsere Energieversorgung retten.

(Zurufe von der SPD: Oah!)

Aber schauen wir uns doch diese Märchengeschichte einmal genauer an. Im November: Pleite des größten Wasserstoffproduzenten in Deutschland, und zwar direkt bei Ihnen, Herr Habeck, vor der Haustür. Im März geht in Wismar ein Wasserstoffpionier trotz seines Großinvestors Rolls-Royce pleite. Ebenfalls im März stoppen die Pfalzwerke ihr Wasserstoffprojekt; Begründung: zu teuer. Im April stoppt Shell ein 400-Megawatt-Projekt für Wasserstoff; Begründung: zu teuer. Letzte Woche gab Hannover bekannt, dass das geplatzte Wasserstoffmärchen der Stadt die Bürger dort 10 Millionen Euro kostet. Und jetzt am Dienstag ist in Augsburg eine brandneue Wasserstofftankstelle explodiert. Das sind nur wenige Beispiele, die zeigen, wie super die Energieversorgung in Zukunft bei uns aussehen soll.

(Beifall bei der AfD)

Und wie in jedem Märchen hofft die Regierung hier ganz offensichtlich auf ein gutes Ende durch eine Märchenfee. Die Realität sieht nämlich ganz anders aus. Sie wollen Wasserstoff aus Strom herstellen, diesen auf minus 252 Grad herunterkühlen, dann bei dieser Temperatur lagern, wieder erwärmen, um ihn dann wieder zurück in Strom zu verwandeln.

(Michael Kruse [FDP]: Deutsche Ingenieure können das!)

Bei diesem Wahnsinn gehen mindestens 75 Prozent der Energie verloren. Das kann sich selbst im Märchen kein normaler Mensch leisten.

(Beifall bei der AfD)

Und dann wollen Sie diesen Wasserstoff, das kleinste Element des Universums, auch noch durch die Metallrohre unseres Gasnetzes schicken, wo er einfach diffundiert. Das ist so sinnfrei wie Wasser mit einem Fischernetz zu schöpfen.

(Marianne Schieder [SPD]: Sinnfrei ist nur Ihre Rede hier!)

Damit das überhaupt funktionieren kann, müsste das bestehende Gasnetz aufwendig und teuer umgebaut werden, was zu einer weiteren Preisexplosion führt. All diese wahnsinnigen Kosten sorgen dafür, dass immer mehr Projekte trotz Ihrer Milliardenförderungen aufgegeben und Unternehmen pleitegehen. Um 1 Kilowattstunde Wasserstoff herzustellen, braucht man mindestens 2 Kilowattstunden Strom. Allein das führt zu einer Verdoppelung der Energiekosten.

(Dr. Götz Frömming [AfD]: Irre!)

Dabei sind die Hunderte Milliarden Euro für die neue Infrastruktur, die erforderlichen Speicher und die Verteilnetze noch gar nicht berücksichtigt, die am Ende wieder die Bürger über ihre Energierechnung teuer bezahlen müssen.

(Michael Kruse [FDP]: Nö!)

Und wozu? Wozu dieser Wahnsinn überhaupt? Weil diese Regierung so verrückt ist, unser Land von Zufallsenergien wie Wind und Sonne abhängig zu machen.

(Beifall bei der AfD)

Aus dem „Wall Street Journal“ ist das auch als „weltdümmste Energiepolitik“ bekannt; denn niemand auf der Welt braucht Wasserstoff für die Energieversorgung, außer die einzige Regierung auf dieser Welt, die gleichzeitig aus Kohle-, Gas- und Kernenergie aussteigt, ohne zu wissen, wie wir stattdessen in Zukunft heizen, fahren und die Arbeitsplätze in unserem Land erhalten wollen.

(Beifall bei der AfD – Marianne Schieder [SPD]: Sie haben doch keine Ahnung! Aber davon viel!)

Und wenn Sie nicht endlich abgewählt werden, dann zerstören Sie unser Land auch morgen noch.

(Beifall bei der AfD – Marianne Schieder [SPD]: Mei o mei! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie gesagt: Schlechte Laune! – Zuruf der Abg. Lisa Badum [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Michael Kruse hat für die FDP-Fraktion das Wort.

(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7613637
Wahlperiode 20
Sitzung 179
Tagesordnungspunkt Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf
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