26.09.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 188 / Tagesordnungspunkt 18

Christian HirteCDU/CSU - Zukunft der deutschen Automobilindustrie

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Kollege Ernst, wir alle wissen um Ihre Kenntnis und Liebe für deutsche automobile Ingenieurskunst. Wir als Union teilen ausdrücklich nicht die Auffassung, die wir gerade von Frau Kreiser, aber auch von anderen SPD-Abgeordneten und Grünen gehört haben, dass wir uns technologisch und ideologisch auf einen All-electric-Ansatz versteifen sollten. Wir als Union glauben, dass es richtig ist, Mobilität so zu organisieren, dass sie umwelt- und klimafreundlich ist. Der Weg dahin kann durchaus unterschiedlich beschritten werden.

Selbstverständlich spielt dabei die Elektromobilität eine wichtige, künftig bedeutendere Rolle, aber eben nicht ausschließlich. So spielen bei etwa 1 Milliarde Verbrennungsfahrzeugen auf der Erde selbstverständlich Flüssigkraftstoffe nicht nur heute, sondern auch zukünftig noch eine wichtige Rolle, zeitnah wahrscheinlich überwiegend aus biogenen Quellen. Wenn man das ordentlich macht und anders als die aktuelle Regierung darauf achtet, dass fortschrittlicher Biokraftstoff aus China nicht gepanscht wird, dass UER-Zertifikate nicht gefälscht werden, dann ist das eine Riesenchance, die CO2-Emissionen im Bestand zu reduzieren und Mobilität umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.

Perspektivisch spielen selbstverständlich auch synthetische Kraftstoffe eine große Rolle. Sie haben ein gewaltiges Potenzial, weil wir weltweit mithilfe von Wind und Sonne synthetisieren und Flüssigkraftstoffe aus biogenen Quellen für Hybridanwendungen zur Verfügung stellen können. Sie von den Grünen und der SPD haben häufig die Speicherbarkeit nicht im Blick. Alle sagen uns: Insgesamt wird es energiewirtschaftlich nur mit speicherbaren Formen von Energie, mit Molekülen funktionieren. Deswegen ist es aus Unionssicht notwendig, eine Gesamtbetrachtung anzustellen und den kompletten Fußabdruck der jeweiligen Mobilitätsform von der Wiege bis zur Bahre – cradle to grave – in den Blick zu nehmen. Entscheidend ist, wie Energie in den jeweiligen Mobilitätsansätzen – praktisch und technisch – zur Verfügung gestellt und wie – auch unter finanziellen Aspekten – für die Infrastruktur, die Speicherung

(Dunja Kreiser [SPD]: Die wird von Tag zu Tag besser!)

und die Distribution der Energie gesorgt wird. Weltweit gibt es Infrastrukturen, die auf flüssige Kraftstoffe, auf Moleküle setzen, und diese werden selbstverständlich auch in der Zukunft eine große Rolle spielen.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Herr Ernst, es gibt aber einen Punkt in Ihrem Antrag, der zeigt, wes Geistes Kind Sie sind, wenn Sie nämlich fordern, dass wir gesetzliche Maßnahmen bräuchten, um zum Beispiel die Weiterentwicklung von Motoren zu unterstützen. Unsere deutsche Automobilindustrie, egal ob es um einen Porsche geht oder um einen wirtschaftlichen Opel Astra, braucht vernünftige Rahmenbedingungen, um das ordentlich zu machen, und dann bekommen das unsere Ingenieurinnen und Ingenieure auch hin.

Vielen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Vielen Dank. – Für Bündnis 90/Die Grünen hat jetzt Stefan Gelbhaar das Wort.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7615765
Wahlperiode 20
Sitzung 188
Tagesordnungspunkt Zukunft der deutschen Automobilindustrie
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