Robert Farlefraktionslos - Automobilindustrie, Wirtschaftsstandort Deutschland
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Es ist wahr: In Deutschland herrscht bei vielen Unternehmern Depression, Zukunftsangst, Angst auch vor Arbeitslosigkeit. Und das ist eine Sache, die man sehr, sehr ernst nehmen muss, weil die Leute kein Licht mehr am Ende des Tunnels sehen.
(Zuruf des Abg. Stefan Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Viele überlegen mittlerweile, ob sie ins Ausland gehen, ob sie in die USA gehen, aber es gibt auch ganz andere Länder, wo sie sich noch ein schönes Leben machen wollen, weil sie hier gar nicht mehr arbeiten wollen. Das geht nicht!
(Stefan Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht doch auch Russland, oder?)
Wir haben viel zu hohe Energiepreise, und jetzt muss man auf die tiefere Ursache eingehen, damit man aus dem Loch wieder rauskommt. Sie müssen das Verhältnis zu Russland wieder normalisieren! Was sich nämlich geändert hat, ist, dass wir keine preiswerte Energie mehr haben.
(Alexander Bartz [SPD]: Das stimmt!)
Denken Sie doch mal nach, dann kommen Sie vielleicht mal selber drauf.
(Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Marianne Schieder [SPD]: Wissen Sie, was sich auch geändert hat? Putin hat die Ukraine überfallen! Denken Sie darüber auch mal ein bisschen nach!)
Jeder Haushalt zahlt einige Hundert Euro zu viel für Heizen und alles andere. Dasselbe betrifft die Industrie. Darum hauen die ab, weil in den USA die Energie viel billiger ist.
(Bruno Hönel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Farle, denken Sie an Ihre Redezeit! Kommen Sie schon mal zum Ende, bitte!)
Und deswegen sage ich: Die Grünen haben das Verhältnis zu Russland völlig zerstört und die Russophobie zur Staatsdoktrin in unserem Land gemacht.
(Julia Klöckner [CDU/CSU]: Eijeijei!)
Und das muss beendet werden. Wir brauchen normale Handelsbeziehungen. Wir brauchen Friedenspolitik, Waffenstillstand und einen Frieden in Europa. Und den verhindert und will verhindern: Selenskyj, der ganz Westeuropa hineinziehen will in diese Auseinandersetzung.
(Stefan Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt kommen wir wieder bei diesem Thema an!)
Deswegen sage ich: Es war richtig, dass die Grünen aus dem Vorstand zurückgetreten sind.
(Lachen der Abg. Sara Nanni [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Aber es sind die Falschen. In dieser Regierung sitzen immer noch grüne Minister. Die müssen da raus; denn die haben den Krieg gegen Russland
(Julia Klöckner [CDU/CSU]: Nicht gegen Russland! Von Russland!)
mit angeheizt. Und keiner darf bei der nächsten Wahl gewinnen, der diese Kriegspolitik der grünen Partei und die Deindustrialisierung unseres Landes unterstützt.
Und das sage ich auch als warnendes Beispiel an die CDU.
Kommen Sie bitte zum Schluss.
Kiesewetter darf nicht bleiben!
Danke.
(Florian Müller [CDU/CSU]: Do swidanija! – Gegenruf des Abg. Robert Farle [fraktionslos]: Sie haben das gleiche Problem! Lernen Sie ein bisschen von der Merkel!)
Der letzte Redner in dieser Debatte ist für die SPD-Fraktion Bengt Bergt.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7615929 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 189 |
Tagesordnungspunkt | Automobilindustrie, Wirtschaftsstandort Deutschland |