09.10.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 190 / Zusatzpunkt 1

Bernd SchattnerAfD - Aktuelle Stunde: Deutsche Wirtschaft in der Rezession - Wirtschaftswende

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Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! 30 Jahre lang war ich selbst Unternehmer, bevor ich vor drei Jahren hier in den Bundestag kam. Und ich stelle immer wieder fest: Die deutsche Wirtschaft steht mittlerweile am Abgrund. Und was macht diese Ampelregierung? Sie lässt unser Land sehenden Auges in den Ruin schlittern. Während die deutsche Industrie ausblutet, der Mittelstand ums Überleben kämpft und die Bürger sich fragen, wie sie ihre Strom- und Heizkosten bezahlen sollen, lebt diese Regierung in ihrer ideologischen Blase. Wunschdenken statt Wirtschaftspolitik, das ist Ihre traurige Bilanz nach drei Jahren Ampel.

(Beifall bei der AfD)

Fangen wir bei der Energiepolitik an. Deutschland hat die höchsten Strompreise in ganz Europa.

(Reinhard Houben [FDP]: Stimmt nicht! Falsch!)

Im Durchschnitt zahlen private Haushalte laut Destatis 41 Cent pro Kilowattstunde, während es in Frankreich gerade mal 25 Cent sind. Der Grund: Ihre überstürzte Energiewende.

(Reinhard Houben [FDP]: Das ist noch mal falsch! – Dr. Lukas Köhler [FDP]: Nonsens!)

Sie alle, von der SPD bis hinüber zur CDU/CSU, haben dafür gesorgt, dass die Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden, ohne eine sichere und bezahlbare Alternative zu schaffen.

(Beifall bei der AfD – Zuruf von der AfD: So ist es!)

Stattdessen haben Sie Milliarden in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt, ohne Rücksicht auf die Folgen. Das Ergebnis: Energieintensive Unternehmen flüchten ins Ausland. Die BASF zum Beispiel, einst eines unserer Vorzeigeunternehmen hier in Deutschland, verlagert große Teile seiner Produktion nach China und in die USA. Das bedeutet hunderttausendfacher Arbeitsverlust in Deutschland.

Und wer trägt diese Last? Die deutschen Bürger und der Mittelstand. Seit Januar 2023 sind die Energiekosten für viele Unternehmen um 80 Prozent gestiegen – 80 Prozent! Wie sollen kleine Betriebe, Handwerksfirmen und Familienunternehmen das stemmen? Sie reden von klimaneutraler Transformation, aber diese Transformation bedeutet für viele Betriebe schlicht den Ruin.

Der Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft, wird von Ihnen komplett ignoriert. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Über 70 000 Unternehmen haben im Jahr 2023 Insolvenz angemeldet. Das sind bereits 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders betroffen sind kleine und mittlere Unternehmen, die seit Jahren unter den steigenden Energiepreisen, hohen Abgaben und Ihrer völlig realitätsfernen Bürokratie leiden. Anstatt hier zu handeln, ignorieren Sie diese Entwicklung und verschärfen die Lage weiter durch unsinnige Vorschriften wie das Lieferkettengesetz oder die geplante CO2-Bepreisung.

Und jetzt sprechen wir mal über Ihre katastrophale Schuldenpolitik; der neue Haushalt muss ja jetzt irgendwann mal kommen. Im Jahr 2023 haben wir einen neuen Rekord erreicht: Die Staatsverschuldung liegt bei 2,48 Billionen Euro. Allein im nächsten Jahr planen Sie neue Schulden in Höhe von 45 Milliarden Euro. Diese Schuldenlasten werden unsere Kinder und Enkelkinder noch jahrzehntelang belasten. Aber anstatt endlich einen Kurswechsel einzuleiten, machen Sie weiter wie bisher und treiben das Land weiter in den finanziellen Ruin.

Die Realität, die Sie nicht sehen wollen: Die deutsche Wirtschaft befindet sich offiziell in der Rezession. Im Jahr 2023 ist das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent geschrumpft. Für 2024 rechnet jetzt selbst die Bundesregierung mit einem weiteren Rückgang von 0,2 Prozent. Und die OECD erwartet für 2025 ein minimales Wachstum von gerade mal 0,4 Prozent; weit unter dem europäischen Durchschnitt.

Unsere Nachbarländer wachsen, während Deutschland stagniert bzw. schrumpft. Selbst Intel konnten Sie mit 10 Milliarden Euro nicht mehr nach Deutschland locken.

Die Steuer- und Abgabelast in Deutschland ist erdrückend. Deutschland hat die höchste Steuerquote der Welt. 42 Prozent des Einkommens gehen im Durchschnitt an den Staat. Und bei den Unternehmen sieht es nicht besser aus: Mit einer effektiven Steuerlast von 29,8 Prozent liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt von 21,7 Prozent. Länder wie Irland oder Estland ziehen wirtschaftlich davon, weil sie günstigere Unternehmensteuern und geringere bürokratische Hürden haben. Und was machen Sie? Statt die Steuerlast zu senken, führen Sie noch mehr Vorschriften ein, die Unternehmen ersticken. Die Bürokratiekosten belaufen sich für die deutsche Wirtschaft jedes Jahr auf rund 55 Milliarden Euro.

Und jetzt kommt der Gipfel der Absurdität: Ihre sogenannte Migrationspolitik. Während Sie immer mehr Geld für die unkontrollierte Zuwanderung ausgeben, bleibt für die deutschen Rentner, Familien und Arbeitnehmer immer weniger übrig. Im Jahr 2023 haben Sie 36 Milliarden Euro allein für Sozialabgaben im Kontext der Migration aufgebracht. Gleichzeitig müssen deutsche Rentner Pfandflaschen sammeln, um über die Runden zu kommen. Das ist blanker Hohn. Das ist Verrat am eigenen Volk.

(Beifall bei der AfD)

Mein Fazit: Deutschland braucht keine utopische Transformation, die in die wirtschaftliche Katastrophe führt. Wir brauchen eine echte Wirtschaftswende. Schluss mit der ruinösen Energiewende. Schluss mit der erdrückenden Steuer- und Abgabelast. Schluss mit der ideologischen Bevormundung der Bürger und Unternehmen. Schluss mit diesem wirtschaftlichen Experiment der Ampel.

Liebe Kollegen der FDP, wenn Sie der Wirtschaft etwas Gutes tun wollen: Machen Sie Schluss mit dieser Ampel! Was Deutschland jetzt braucht, ist eine Politik, die sich an den Realitäten orientiert, eine Politik für unsere Bürger, für unsere Unternehmen und für unsere Zukunft.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD)

Für die Bundesregierung

(Jens Spahn [CDU/CSU]: … spricht der Minister hoffentlich!)

hat das Wort der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Michael Kellner.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP – Bernd Schattner [AfD]: Der Minister traut sich wohl nicht!)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7616247
Wahlperiode 20
Sitzung 190
Tagesordnungspunkt Aktuelle Stunde: Deutsche Wirtschaft in der Rezession - Wirtschaftswende
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