Kordula Schulz-AscheDIE GRÜNEN - Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Hospiz- und Palliativversorgung dient dazu, Menschen mit schweren, oft unheilbaren Erkrankungen unnötiges Leid zu ersparen, Menschen ein würdevolles Leben und ein würdevolles Sterben zu ermöglichen – auch das.
Wir haben in diesem Hause 2015 zum ersten Mal ein Gesetz zur Palliativversorgung verabschiedet. Und wir haben eine Besonderheit, nämlich dass wir als grüne Opposition diesem Gesetz damals mit zugestimmt haben. Ich glaube, das zeigt, dass, wenn man das gemeinsame Ziel hat, Menschen in Notlagen und ihren Familien zu helfen, man auch in diesem Haus zusammenarbeiten kann.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und der FDP)
Nun haben Sie einen Antrag vorgelegt, der sich mit diesem Thema erneut befasst. Ich gebe Ihnen völlig recht, dass man zehn Jahre nach dem Inkrafttreten eines solchen Gesetzes schauen muss, was es gebracht hat, und dass wir im nächsten Jahr eine Evaluation dieses Gesetzes vornehmen müssen.
Zu den Vorschlägen, die Sie im Einzelnen kritisieren, würde ich sagen: Da fehlen noch einige Punkte, die wir ausarbeiten müssen; denn wir haben schon veränderte Situationen in diesen zehn Jahren. Ich möchte nur ein Thema neben den Engpässen von Medikamenten ansprechen, und das ist der zunehmende Mangel an Fachpersonal, vor allem an pflegerischem Fachpersonal. Deswegen müssen wir ganz dringend darüber sprechen, wie wir auch in Zukunft die Palliativversorgung gut durchführen können.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Erlauben Sie mir an dieser Stelle einen Dank an die Kliniken, an die Hospize und die ambulanten Einrichtungen, Angebote, die wir in diesem Bereich haben und vor allem auch an die vielen bürgerschaftlich Engagierten, ohne die dieser Bereich überhaupt nicht funktionieren würde. Neben der professionellen Begleitung sind die Ehrenamtlichen in diesem Bereich eine der zentralen Stützen der gesamten Versorgung. Und ich möchte den Medizinern danken, der Pflege, der Sozialarbeit, anderen Gesundheitsberufen, aber vor allem den Ehrenamtlichen in diesem Bereich. Wenn wir alle zusammenarbeiten – und das ist in diesem Bereich notwendig –, wenn die Patienten und ihre Familien im Mittelpunkt stehen, dann können wir in diesem Bereich eine gute Versorgung sicherstellen. Manchmal würde ich mir das, ehrlich gesagt, auch für das gesamte Gesundheitssystem wünschen.
Danke schön.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU und der FDP)
Vielen Dank, Frau Kollegin. – Als nächstem Redner erteile ich das Wort dem Kollegen Jens Teutrine, FDP-Fraktion.
(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7617176 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 194 |
Tagesordnungspunkt | Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland |