17.10.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 194 / Tagesordnungspunkt 15

Heike EngelhardtSPD - Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland

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Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Tribüne und an den Bildschirmen! Letzte Woche habe ich hier im Plenum zu einem Antrag der Union zur Geburtshilfe gesprochen. Heute geht es an gleicher Stelle nach dem Anfang des Lebens um das Ende des Lebens – um die Hospizarbeit.

(Zuruf von der CDU/CSU: So sind wir von der Union!)

Und genauso, wie ich in der letzten Woche denjenigen gedankt habe, die in der Geburtshilfe tätig sind, will ich heute auch denjenigen danken, die uns am Ende unseres Lebens in den Hospizen begleiten.

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Ihre Arbeit ist nicht nur unheimlich wichtig, sondern sie kann gleichzeitig unheimlich schön und belastend sein. Ohne diese tolle Arbeit, die Sie alle hier leisten, würden viele Leben nicht so positiv enden, wie es aktuell der Fall ist. Vielen Dank dafür!

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der FDP)

Insbesondere Jugendliche und Kinder, die palliativ betreut werden, stellen die Familien vor große emotionale, aber auch finanzielle Herausforderungen. Pflegende Eltern müssen so gut es geht unterstützt werden. Und wir müssen auch dafür sorgen, dass sie sich neben dem schweren persönlichen Verlust nicht auch langfristig verschulden. Geschwister brauchen besondere Beachtung, geraten sie doch im Alltag in der Sorge um das kranke Kind nur allzu leicht aus dem Blickfeld. Der Antrag der Union ist daher wichtig. Wirklich schöne Worte, lieber Kollege Axel Müller. Vielen Dank dafür!

(Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich teile fast alle Forderungen, die Sie hier aufstellen. Allerdings geht mir der Antrag nicht weit genug; denn Sie schreiben, dass all das im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel geschehen soll. Sie wollen also keine neuen Mittel dafür bereitstellen oder dafür kämpfen. Daher bin ich fast geneigt, zu glauben, dass Sie das alles doch nicht wirklich so umsetzen wollen. Sie fordern, viele Daten zu erheben und auszuwerten, und so was wird sehr schnell sehr teuer. Zusätzliches Geld wäre besser investiert, wenn wir die vielen Ehrenamtlichen in diesem Bereich stärken und weiterbilden würden. Wir als SPD-Fraktion setzen uns dafür ein, dass zusätzliche Mittel für die Palliativmedizin zur Verfügung gestellt werden. Wir müssen die Hospize stärken.

Liebe Union, danke für den Antrag. Lassen Sie uns gemeinsam die Palliativmedizin stärken – aber richtig und nicht so halbherzig, wie Sie es hier vorgeschlagen haben.

(Mechthilde Wittmann [CDU/CSU]: Was machen Sie denn?)

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7617182
Wahlperiode 20
Sitzung 194
Tagesordnungspunkt Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland
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