18.10.2024 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 195 / Tagesordnungspunkt 26

Katja AdlerFDP - India-Middle East-Europe Economic Corridor

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Gäste hier im Saal und draußen an den Bildschirmen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Gut, dass mit diesem Antrag der Wirtschaftskorridor Indien-Nahost-Europa in unseren Diskussionen rund um die europäische Wirtschaftskraft wieder mehr in den Blick gerät; denn das ist sicher nötig. Angesichts der globalen Herausforderungen, vor die Deutschland und die EU gestellt werden, kann es nur logische Konsequenz sein, dass Projekte wie der IMEC Wirklichkeit werden.

Sehr geehrte Damen und Herren, eine der zentralen Errungenschaften der Europäischen Union ist der gemeinsame Binnenmarkt. Dieser gemeinsame Binnenmarkt aber muss schon heute und in der Zukunft noch besser an die globalen Märkte und internationalen Partner angebunden werden. Genau dafür kann der IMEC eine Lösung darstellen.

Die EU startet bald mit der „Kommission von der Leyen Nummer zwei“ in fünf weitere Jahre, fünf weitere Jahre, in denen der designierte Kommissar Šefčovič, zuständig für Handel und wirtschaftliche Sicherheit, beauftragt durch Präsidentin von der Leyen in ihrem Mission Letter, eine neue strategische EU-Indien-Agenda schaffen soll; denn diese läuft kommendes Jahr aus. In Brüssel steht damit alles auf Anfang.

Auch vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Diskussionen im Plenum in dieser Woche und in den vergangenen Wochen und Monaten möchte ich hier insbesondere die Rolle Israels für den Wirtschaftskorridor Indien-Nahost-Europa betonen. Israels Wirtschaft, Vorbild für Innovation und Resilienz, leidet schwer unter dem Verteidigungskampf, den es gegen die von Teheran unterstützten Terrororganisationen führen muss. Die Hafenstadt Haifa, das geplante Tor in den Mittelmeerraum, wird gerade fast täglich von der Hisbollah beschossen. Eine erfolgreiche Umsetzung des Wirtschaftskorridors bedeutet auch eine bessere Ausgangslage für die Erholung der israelischen Wirtschaft; denn eine direkte Verbindung zu den Vereinigten Arabischen Emiraten würde Israel einen noch besseren Zugang zu den Handelsströmen nach Osten ermöglichen, der dem Land lange verwehrt blieb. Genauso würde eine erfolgreiche Umsetzung des Wirtschaftskorridors eine sichere Alternative für das von den Huthis kontrollierte Nadelöhr am südlichen Ende des Roten Meeres bedeuten.

Jetzt ist es daher an der Zeit für Europa, Commitment zu zeigen. Eine ungebrochene und unbedingte Unterstützung Israels bedeutet eben auch, den Wirtschaftskorridor Indien-Nahost-Europa einen bedeutenden Schritt in Richtung Verwirklichung voranzubringen.

(Beifall bei der FDP)

Und Deutschland sollte für die europäische Seite in dem Projekt die richtigen Impulse setzen.

(Dr. Rainer Rothfuß [AfD]: Den Zahlmeister spielen!)

Aber vor allem muss die EU-Kommission zeigen, dass sie solche globalen Projekte auch umsetzen kann. Die Kommission muss endlich ihrer Aufgabe gerecht werden, einen echten Mehrwert für die Menschen in den Mitgliedstaaten zu schaffen. Als Freie Demokraten hoffen wir, dass die Union deutlich macht, dass sie die realitätsferne Wirtschafts- und Industriepolitik der Kommissionspräsidentin der letzten fünf Jahre nicht auch in den nächsten fünf Jahren mitträgt.

Mit Projekten wie dem Wirtschaftskorridor Indien-Nahost-Europa würde die Kommission einen echten Mehrwert für Lieferketten schaffen, ganz im Gegensatz zu Lieferkettengesetzen.

Vielen Dank.

(Beifall bei der FDP)

Tilman Kuban für die Unionsfraktion ist der nächste Redner.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7617319
Wahlperiode 20
Sitzung 195
Tagesordnungspunkt India-Middle East-Europe Economic Corridor
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