Dorothee BärCDU/CSU - Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs
Genau das habe ich gesagt: Sie haben kein Mal das Wort „Kind“ erwähnt. Sie haben jetzt vielleicht das Wort „ungeborenes Leben“ ein Mal gesagt.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Nicole Höchst [AfD] – Sönke Rix [SPD]: Eine Entschuldigung wäre angebracht! – Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ah!)
Aber das wird natürlich nicht gewährleistet; das stimmt natürlich nicht. Alleine dass diese dreitägige Bedenkzeit nicht mehr stattfindet, ist natürlich gewollt:
(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat sie es jetzt gesagt oder nicht?)
hingehen, beraten und sofort in die nächste Tür rein und abtreiben.
(Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sönke Rix [SPD]: Was haben Sie für ein Frauenbild?)
Und den Frauen nicht die Möglichkeit geben, bei einer so wichtigen Lebensentscheidung, übrigens nicht nur für das ungeborene Leben – –
(Stefan Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie reden Sie über Frauen?)
– Wie reden denn Sie über Frauen?
Also, was ist denn in der Realität der Fall? Der Punkt ist doch, dass die Beratungszeit ganz wichtig ist. Ich habe in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit sehr vielen Frauen gesprochen, die sich nach dieser dreitägigen Beratungszeit für ein Kind entschieden haben oder gegen ein Kind entschieden haben.
(Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war nicht fair, der Frau Wegge was zu unterstellen, was sie nicht gesagt hat! Das ist der Debatte nicht angemessen!)
Diese Frauen haben gesagt: „Das Wichtigste war, auch mal die Möglichkeit zu haben, noch ein paar Nächte darüber zu schlafen“,
(Widerspruch bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Gegenruf des Abg. Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Schämen Sie sich! – Sönke Rix [SPD]: Das können sie doch auch! Das können sie doch trotzdem! Was haben Sie für ein Frauenbild?)
weil es nämlich gar nicht darum geht, dass Frauen dadurch gegängelt werden, sondern das ist für den Schutz der Frau. Das ist für den Schutz da, damit eben nicht im Leben das Bereuen danach steht,
(Beifall bei der CDU/CSU und der AfD)
dass man sich nach einem Jahr überlegt: „Jetzt wäre das Kind ein Jahr alt“, „Jetzt wäre es 5 Jahre alt“, „Jetzt wäre es 18 Jahre alt“.
Das löst so viele Traumata bei Frauen aus, die sich eben zu schnell dafür entschieden haben. Manche bereuen es; manche bereuen es nicht. Aber diese Tage sind wichtig. Und deswegen ist alleine das in dem Entwurf, den Sie jetzt vorgestellt haben, eine Lüge, wenn Sie sagen: „Es ändert sich nichts“; denn wenn sich nichts ändern würde, müssten Sie auch gar keinen Antrag stellen.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der AfD – Leni Breymaier [SPD]: Die Studie sagt was anderes!)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte noch mal den Einwurf von Britta Haßelmann betonen: Es ist natürlich richtig: Hier wird nicht für Fraktionen gesprochen.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der Abg. Anke Hennig [SPD] – Mechthild Heil [CDU/CSU]: Ja, ja, komm! – Dorothee Bär [CDU/CSU]: Unsere ist geschlossen!)
Deswegen mache ich das auch nicht an der Stelle.
Das Wort erhält jetzt Helge Limburg.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7618849 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 203 |
Tagesordnungspunkt | Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs |