Stefan Seidlerfraktionslos - Änderung des Grundgesetzes (Artikel 109, 115, 143h, 87a)
Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Moin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Für einen einzelnen Abgeordneten des SSW waren die vergangenen Tage auch besonders intensiv und fordernd. Ich möchte mich bei vielen von Ihnen für Ihre kollegiale Unterstützung im parlamentarischen Verfahren bedanken. Trotzdem ist klar: Ich hätte mir natürlich einen gründlicheren parlamentarischen Prozess gewünscht. Aber am Ende bin ich froh, dass ein tragfähiger Kompromiss gefunden werden konnte, der heute hier zur Beratung vorliegt.
Unser Land braucht eine handlungsfähige Politik in der Verteidigung. Dabei müssen wir die Sicherheit im Ostseeraum stärker in den Blick nehmen. Das gilt nicht nur für Tunnel, Pipelines, Kabel oder Offshore-Anlagen, sondern auch beim Bevölkerungsschutz, beim Klimaschutz und bei der Sanierung unserer Infrastruktur. Ich habe das hier im Bundestag in den letzten Monaten immer wieder gefordert. Darum ist es gut, dass jetzt endlich zusätzliche Investitionen neben dem Kernhaushalt ermöglicht werden sollen.
Doch das Bereitstellen von Geld allein reicht nicht. Vor allem müssen die Mittel dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden, und das betrifft besonders uns im Norden. Die Menschen dort fühlen sich abgehängt, weil der Investitionsstau unübersehbar ist und versprochene Projekte sich zum Teil Jahrzehnte verzögert haben: die B 5, die Marschbahn, die A 20 oder die Hinterlandanbindung zum Fehmarnbelt; jeder kennt sie bei uns. Bei der Umsetzung der Finanzierung muss darauf geachtet werden, dass wir auch Investitionsbedarfe zur Klimaanpassung in Bereichen haben, die hier manchmal vergessen werden, etwa beim Küstenschutz. Aus dem Klima- und Transformationsfonds muss Geld für diese Zwecke bereitgestellt werden; denn es ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Klar ist aber auch: Die Schulden, die wir jetzt aufnehmen, müssen langfristig finanziert werden. Diese Haushaltskonsolidierung darf nicht auf Kosten des Sozialen, unserer Minderheiten oder auf Kosten der demokratiefördernden oder ehrenamtlichen Arbeit geschehen.
(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Kurzum: Ein historisches Schuldenpaket muss zu historischen Fortschritten führen. Die Menschen erwarten Ergebnisse, und die müssen wir jetzt liefern.
Vielen Dank.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Für die SPD-Fraktion hat nun die Kollegin Jessica Rosenthal das Wort.
(Beifall bei der SPD)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7630069 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 214 |
Tagesordnungspunkt | Änderung des Grundgesetzes (Artikel 109, 115, 143h, 87a) |