14.05.2025 | Deutscher Bundestag / 21. WP / Sitzung 3 / Tagesordnungspunkt 2

Sonja EichwedeSPD - Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler

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Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Werte Kolleginnen und Kollegen der demokratischen Fraktionen!

(Zuruf des Abg. Stephan Brandner [AfD])

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Wir sind ein vielfältiges Land, wir sind ein offenes Land, und das ist eine der großen Stärken unserer Gesellschaft.

(Beifall bei der SPD)

Dies sichert unsere Zukunft, dies sichert unseren Zusammenhalt. Es sichert auch den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg bei uns im Land. Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns als Koalition in unserem Koalitionsvertrag dazu bekannt haben, dass Einwanderung wichtig und notwendig ist, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Wichtig und notwendig ist sie im Bereich der qualifizierten Fachkräfteeinwanderung für unseren Arbeitsmarkt, um den Fachkräftemangel zu überwinden, ob in der Wirtschaft, in der Gesundheit oder in der Forschung. Wichtig und notwendig ist sie auch aus Gründen unserer humanitären Verantwortung, der wir gerecht werden wollen und müssen, wenn es um Menschen geht, die aus ihrer Heimat fliehen müssen.

(Beifall bei der SPD)

Dieser Verantwortung werden wir nur gerecht, wenn Deutschland in Absprache mit Europa und den europäischen Partnern handelt und sich von Humanität und Ordnung leiten lässt; denn es geht um Menschen, die Schutz suchen. Das ist eine Lehre aus unserer Geschichte,

(Dr. Bernd Baumann [AfD]: Also doch!)

und es ist glasklar, dass das Grundrecht auf Asyl nicht angetastet werden darf.

(Beifall bei der SPD – Abg. Dr. Bernd Baumann [AfD]: Die dürfen hier alle weiter rein! – Sören Pellmann [Die Linke]: Wir sind gespannt!)

Wir haben uns zu dem Grundsatz von Humanität und Ordnung bekannt. Und gleichzeitig wissen wir auch, dass die Aufgaben von den Kommunen in den letzten Jahren nur noch schwer bewerkstelligt werden konnten und dass die Aufnahme und Integration von Geflüchteten Kapazitäten bindet. Auch hierauf müssen wir Antworten geben. Das tun wir zum einen innenpolitisch. Das tun wir zum anderen aber auch – das hat schon die letzte Bundesregierung getan –, indem wir innerhalb Europas am Gemeinsamen Europäischen Asylsystem arbeiten und dafür eintreten und indem wir die Grenzkontrollen verlängern, die im September letzten Jahres eingeführt worden sind. Auch dies gehört zu Humanität und Ordnung, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der SPD – Abg. Dr. Bernd Baumann [AfD]: Und Zurückweisungen!)

Für uns als SPD ist hier von außerordentlich großer Bedeutung, dass Grenzkontrollen in Absprache mit den europäischen Partnern zu machen sind und sie vor allem im Einklang mit europäischem Recht stehen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der Bundeskanzler vor ein paar Tagen, aber auch heute noch mal betont hat, dass dies nur in Absprache mit unseren europäischen Partnern und eben im Einklang mit europäischem Recht geschieht. Das erwarten wir auch. Dann steht das alles in Einklang mit den Vereinbarungen im Koalitionsvertrag.

(Beifall bei der SPD)

Dies fordern unsere Partnerländer, und das fordern wir. Das fordern wir auch – und das ist der entscheidende Grund –, weil es wichtig ist für die effektive Umsetzung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems. Hier darf man nicht nur die nationalstaatlichen Interessen im Blick haben. Hier müssen wir gemeinsam handeln; denn langfristig können wir auf diese Probleme nur europäische Antworten finden. Menschen dürfen nicht zum Spielball zwischen den Grenzen werden. Vorgänge müssen dokumentiert werden. Es müssen Verfahren eingeleitet werden. Es ist auch eine sicherheitspolitische Frage, dass wir wissen, wo sich diese Menschen in Europa aufhalten, liebe Kolleginnen und Kollegen.

(Beifall bei der SPD)

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Deutschland ist ein offenes und ein vielfältiges Land mit einer offenen Gesellschaft und ein Land, das auch weiterhin zu seiner humanitären Verantwortung stehen wird.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und des Abg. Jens Spahn [CDU/CSU])

Das Wort hat der Abgeordnete Tino Chrupalla für die AfD-Fraktion.

(Beifall bei der AfD)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7630965
Wahlperiode 21
Sitzung 3
Tagesordnungspunkt Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundeskanzler
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