Jasmina HostertSPD - Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, eins muss man hier klarstellen: Wir Demokratinnen und Demokraten machen Politik für Familien. Familien sind für uns Orte, wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, wo Liebe herrscht, unabhängig davon, ob das Mutter und Vater oder gleichgeschlechtliche Paare sind. Dort, wo Liebe ist, sind für uns Orte für Familienpolitik.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Martin Reichardt [AfD]: Wo Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, ist auch bei der Feuerwehr! Aber das ist keine Familie!)
Auf die ersten zehn Lebensjahre kommt es besonders an, auf die Kita und die Grundschulzeit. Hier werden die wichtigen Weichen für das ganze Leben gestellt: für Erfolg, gesellschaftliche Teilhabe und individuelle Chancen. Viele Talente und Potenziale von Kindern bleiben aber unentdeckt oder werden nicht genügend gefördert; denn in unserem Land ist es nach wie vor so, dass der Bildungsweg von Kindern leider von der Herkunft oder der Dicke des Geldbeutels der Eltern abhängt. Das können wir nicht hinnehmen.
(Beifall bei der SPD)
Deshalb muss es unser aller Herzensanliegen sein, dass jedes Kind, egal wo es herkommt, egal wie viel die Eltern verdienen, die gleichen Bildungschancen erhält. Das ist und bleibt ein Kernanliegen der Sozialdemokratie.
(Beifall bei der SPD)
Mit dem Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, auf Ganztagsbetreuung, mit Milliardeninvestitionen in unsere Kitas und Ganztagsschulen, mit dem Gute-KiTa-Gesetz und dem KiTa-Qualitätsgesetz haben wir Strukturen geschaffen, die zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen. Diese Maßnahmen haben unsere Kitas zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer Gesellschaft gemacht und den Ganztagsausbau massiv gefördert. Die Nachfrage bei den Eltern wächst. Der Ausbau schreitet voran, und das ist gut so.
Aber der Bedarf ist enorm. Nicht alle Kinder bekommen einen Kitaplatz. Als Mutter von zwei Kindern – eines davon geht in die Kita – weiß ich, wie angespannt die Situation in den Kitas und bei den Familien ist. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mit den versprochenen Investitionen jetzt Gas geben beim Neubau, dem Ausbau und der Modernisierung von Kitas und Schulen, aber auch bei der Gewinnung von Erzieherinnen und Erziehern.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Denn wir wissen: Verlässliche Kitas und Schulen sichern die Zukunft eines jeden Kindes. Aber sie sind auch unerlässlich, damit Eltern arbeiten können. Gerade Frauen sind auf gute Kitas und Schulen angewiesen, damit sie ihre beruflichen Ziele verfolgen können. Frauen wollen arbeiten, und wir brauchen sie auf dem Arbeitsmarkt. Das zu ermöglichen, muss auch das Kernanliegen unserer Koalition sein.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Zwei Punkte möchte ich noch hervorheben. Wir werden das bereits in der letzten Legislaturperiode eingeführte Startchancen-Programm in Schulen verfestigen und auch auf Kitas ausweiten. Das bedeutet, wir investieren noch stärker dort, wo der Bedarf am größten ist, indem wir Kinder bei den Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Und wir führen wieder das Bundesprogramm der Sprach-Kitas ein. Es war ein großer Erfolg, und es ist gut, dass wir es fest im Koalitionsvertrag verankert haben.
(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Michael Hose [CDU/CSU])
Als jemand, der selbst mit zehn Jahren nach Deutschland gekommen ist, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen, weiß ich, dass Sprache das Fundament und die Grundlage für alles, wirklich für alles ist. Deswegen sind die Sprach-Kitas auch so enorm wichtig.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit dem beschlossenen Sondervermögen können wir kraftvoll investieren: für unsere Kinder und für die Zukunft des Landes. Vergessen wir nicht: Was wir heute investieren, ist das, was morgen zählt.
Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit in der Koalition. Legen wir los!
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)
Nächste Rednerin in der Debatte ist für Bündnis 90/Die Grünen Dr. Anja Reinalter.
(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7631371 |
Wahlperiode | 21 |
Sitzung | 4 |
Tagesordnungspunkt | Bildung, Familie, Frauen, Senioren und Jugend |