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31.01.2025
Katja Adler FDP
Hilfen für Kinder psychisch- o. suchtkranker Eltern
Wir sprechen hier und jetzt über Kinder, die viel zu oft übersehen werden, über Kinder, die in Familien aufwachsen, in denen ein Elternteil oder auch beide psychisch erkrankt oder suchtkrank sind, über Kinder, die oft still leiden, über Kinder, die früh Verantwortung übernehmen müssen, über Kinder, die kein unbeschwertes Aufwachsen erleben, weil Mama oder Papa psychisch krank ist, an Depressionen, Zwängen oder Ängsten leidet oder Suchtmittel konsumiert.
Sie beeinflusst die ganze Familie und besonders die Kinder, die zuallererst Schutz und Geborgenheit brauchen.
Wenn Eltern mit gesundheitlichen Problemen kämpfen, kämpfen meistens auch ihre Kinder diesen Kampf, einen Kampf, den sie oft nicht gewinnen können, sofern wir als Gesetzgeber und Staat nicht die notwendigen Rahmenbedingungen setzen.
Diese Kinder haben ein drei- bis vierfach höheres Risiko, selbst psychisch zu erkranken.
Wir wissen, dass die seelische Gesundheit sowohl der Erwachsenen als auch der Kinder in unserer Gesellschaft in den vergangenen Jahren stark unter Druck geraten ist: durch die Coronapandemie, durch Zukunftsängste, durch Kriege und durch multiple Krisen.
Also müssen wir handeln und zeigen, dass wir als Gesellschaft niemanden zurücklassen, und schon gar nicht unsere Kinder.
Wir wollen, dass betroffene Kinder und ihre Familien frühzeitig Unterstützung bekommen, und zwar unkompliziert, unbürokratisch und flächendeckend; denn Hilfe darf nicht davon abhängen, in welcher Kommune ein Kind lebt oder ob die Eltern sich im Dschungel der Sozialleistungsträger zurechtfinden können.
Mit den Frühen Hilfen gibt es bereits koordinierte Hilfsangebote für Familien, die Entwicklungsrisiken und Gefahren für Kinder und Jugendliche minimieren und einen guten Zugang zu betroffenen Familien herstellen.
Wichtig ist aber auch, dass diese Kinder keine Stigmatisierung erfahren.
Es muss auch sichergestellt werden, dass es mehr Angebote gibt, die Kinder direkt erreichen – in Schulen, in Kitas, in ihrer eigenen Lebenswelt.
Es gibt kaum eine bessere Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft als in die seelische Gesundheit unserer Kinder.