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28.09.2023
Franziska Kersten SPD
Änderung des Chemikaliengesetzes
Ein Thema, das in den letzten Monaten die Gemüter stark erhitzt hat, sind die sogenannten PFAS, kurz für: per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen.
PFAS sind extrem langlebige chemische Verbindungen, bei denen die Wasserstoffatome durch Fluoratome ausgetauscht wurden.
Aber es gibt auch Beispiele, die uns im Alltag bekannter sind: Schutzkleidung für Feuerwehrleute, Outdoorjacken oder Zelte, Brillengläser, Rohre in Kaffeemaschinen und die immer wieder genannte Teflonpfanne bestehen aus PFAS.
PFAS sind Ewigkeitschemikalien.
Mittlerweile haben wir schon fast überall auf der Welt, von den Alpen bis zur Antarktis, PFAS nachgewiesen.
Und da sich PFAS nicht von alleine abbauen, nimmt ihre Konzentration in der Umwelt zu.
Gleichzeitig werden für einige PFAS gesundheitliche Gefahren nachgewiesen.
Ergebnis: In 14 Prozent der untersuchten Altersgruppe der Teenager überstieg der PFAS-Wert die tolerable tägliche Aufnahmemenge; in einigen Teilen der EU-Bevölkerung sind wir über den Richtwerten der EFSA.
Für die beiden PFAS, die aufgrund ihrer Gefährlichkeit schon von der EU verboten sind, PFOS und PFOA, sehen wir aber, dass die Werte abnehmen, wenn eine Regulierung erfolgt.
Für viele andere PFAS fehlen noch Daten.
Auch die PFAS, die aktuell noch zugelassen sind, können also in Zukunft Probleme verursachen.
Das Umweltbundesamt hat mit Umweltbehörden von vier anderen EU-Mitgliedstaaten ein PFAS-Beschränkungsdossier erarbeitet und bei der EU eingereicht.
In der Wirtschaft gibt es natürlich viele Sorgen; denn PFAS spielen eine zentrale Rolle für Technologien der Zukunft wie Halbleiter oder Windkraftanlagen.
Das Beschränkungsverfahren wurde aufgrund der extremen Langlebigkeit der PFAS eingeleitet; Langlebigkeit ist praktisch die Haupteigenschaft dieser Stoffe.
Ausweichbewegungen zu einem anderen Stoff, wenn man also nur einzelne Produkte verbietet, würden nicht helfen, weil das vielleicht weniger erforschte Stoffe der PFAS-Gruppe wären.
Das Beschränkungsverfahren sieht also vor, dass alle PFAS-Anwendungen, für die wir gute Alternativen haben, verboten werden; eventuell also doch wieder die gusseiserne Pfanne statt der Teflonpfanne und gewachste Outdoorjacken wie bei Fischern.
Zum Beispiel habe ich letzte Woche gelernt, dass man Batterien auch ohne PFAS herstellen kann.
Unternehmen müssen PFAS-Alternativen als Investition in die Zukunft erkennen.