13.12.2019 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 135 / Zusatzpunkt 12

Thomas SattelbergerFDP - Änderung des Aufstiegsfortbildungsgesetzes

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die CDU/CSU bittet kläglich um ein Lob.

(Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Nein! Um Fairness!)

Ihre Novelle, Frau Ministerin: Anerkennung und Zustimmung.

Was halt wehtut, lieber Herr Albani, das Standbein für das AFBG, die grauslich benannten Fortbildungsstufen: Berufsspezialist, Bachelor Professional und Master Professional.

(Stephan Albani [CDU/CSU]: Die werden Sie auch noch verstehen! – Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Nicht Thema des heutigen Gesetzes!)

Sie verhunzen die Gleichwertigkeit

(Stephan Albani [CDU/CSU]: Nein, wir ermöglichen sie!)

von beruflicher und akademischer Bildung.

(Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Vollkommen falsch!)

Statt einer schrägen Titeldebatte wäre für das AFBG die Entwicklung moderner innovativer Fortbildungsberufe nötig.

Die Welt des Handwerks verändert sich, Herr Albani. Moderne, differenzierte Karrieren halten Einzug in das Handwerk: Technologiekarrieren, generalistische Unternehmerkarrieren, generell die Expertenkarrieren neben den klassischen Meisterkarrieren. Das müsste sich in Fortbildungsstufen genauso wie in Fortbildungsordnungen und Fortbildungsberufen niederschlagen – auch bei Ihren Master Professionals, Frau Ministerin. Auf der Qualifikationsstufe 7 ist die Luft verdammt dünn

(Beifall bei der FDP)

neben dem geprüften Strategischen Professional (IT) und dem Betriebswirt: heiße Luft.

(Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Das ist nicht Thema dieser Debatte!)

Wir brauchen Fortbildungsberufe, mit denen das Handwerk tatsächlich einen Sprung in die digitale Welt machen kann: der Gebäudesystemintegrator, der Handwerker „Smart Living“, der Smart-Grid-Spezialist, der Sonnenschutzmechatroniker.

(Stephan Albani [CDU/CSU]: Das ist Aufgabe der Tarifpartner!)

Berufliche Bildung als Innovationsmotor: überfällig, Frau Ministerin! Wir brauchen eine Förderung für zukunftsweisende Fortbildung.

(Beifall bei der FDP)

Denn dem Handwerk – das muss man schon deutlich sagen – mangelt es in Teilen an innovativen Geschäftsmodellen. 64 Prozent der Handwerker sagten kürzlich, sie hätten Berührungsängste gegenüber neuen Technologien. 3-D-Druck, Roboter: Hier klafft eine riesige Lücke zwischen Potenzial und Anwendung im Handwerk. Zudem suchen Hunderttausende kleine und mittlere Unternehmen mühselig Nachfolger. Fundament für dies alles wäre die von uns geforderte Exzellenzinitiative der beruflichen Bildung.

(Beifall bei der FDP)

Sie bessern, Frau Ministerin, jetzt nur das Aufstiegs-BAföG nach. Überfällig und endlich! Wir haben ein gravierendes Missverhältnis bei der Unterstützungsquote. Akademiker werden in diesem Land deutlich stärker gefördert als beruflich Qualifizierte: fünfmal so viele Akademiker und Akademikerinnen und viermal so viele Mittel.

Summa summarum: Wenn Gleichwertigkeit sich nicht nur auf Bildung bezieht, sondern auch auf lebenslange Bildungsrendite und auf Karriereperspektiven, dann muss in die Talentförderung noch mal ein richtiger Schub kommen, und zwar durch die Exzellenzinitiative berufliche Bildung. Diesmal, liebe Frau Karliczek: Bleiben Sie dran am Speck!

(Beifall bei der FDP – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Tata, tata, tata!)

Katrin Staffler, CDU/CSU, ist die nächste Rednerin.

(Beifall bei der CDU/CSU)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7407467
Wahlperiode 19
Sitzung 135
Tagesordnungspunkt Änderung des Aufstiegsfortbildungsgesetzes
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