21.05.2021 | Deutscher Bundestag / 19. WP / Sitzung 231 / Tagesordnungspunkt 41

Martin SichertAfD - Gesetzliche Rentenversicherung, Bürgerversicherung

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Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir beraten heute mal wieder mehrere Anträge zur Rente. Warum wird denn ständig an der Rente herumgedoktert? Weil in den letzten Jahrzehnten die falschen Weichen gestellt wurden und deswegen immer mehr Probleme auftreten. Immer mehr Rentner leben in Armut, und immer mehr Berufstätige werden von ihrer Rente nicht leben können. Das liegt schlicht an der Demografie.

Das erste Kind bekommen Mütter in Deutschland durchschnittlich mit 30 Jahren, viele auch erst mit über 40 Jahren, ein Alter, in dem so manche in anderen Ländern schon Großmütter sind. Auf eine Frau kommen im Schnitt nur anderthalb Kinder. Mindestens zwei, eher drei bräuchten wir für eine gesunde Gesellschaftsentwicklung. Die Linken wollen diese demografischen Probleme lösen, indem man jenen Geld wegnimmt, die noch eine halbwegs vernünftige Rente bekommen. Und die Lösung der Grünen lautet: noch mehr Zuwanderung von unqualifizierten jungen Männern. Wir lehnen Ihre Anträge ab; denn sie gehen in die völlig falsche Richtung.

(Beifall bei der AfD)

Ihre Lösungsansätze sorgen für soziale Spannungen und noch mehr Kosten im Sozialsystem, Geld, das dann für die Rente fehlt. Stattdessen müssen wir das demografische Problem angehen.

Aktuell will die linke Ideologie jungen Männern und Frauen einreden, dass auf der Straße fürs Klima zu hüpfen wichtiger ist als eine gute Ausbildung. Man redet jungen Frauen ein, ihr ganzes Lebensglück liege in Selbstverwirklichung und Emanzipation. Familie und Kinder, die für viele Grundlage eines glücklichen Lebens sind, werden vom linken Mainstream bekämpft. Stattdessen werden Ökofanatikerinnen zu Helden stilisiert, wenn sie davon sprechen, keine Kinder zu bekommen, um das Klima zu schonen. Jungen Männern rauben die Linken jedes Selbstbewusstsein, indem schon die Einladung einer Frau zum Essen als sexuelle Belästigung stigmatisiert wird.

(Marianne Schieder [SPD]: Ein solcher Quatsch! Mit Ihnen würde ich freiwillig gar nirgends hingehen, geschweige denn zum Essen! – Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch! Hören Sie auf mit diesem Unfug!)

Der linke Diskurs macht aus jungen Männern und Frauen entsexualisierte, ideologische Soldaten, die sich der links-grünen Umerziehung der Gesellschaft statt ihrer eigenen persönlichen Entfaltung widmen sollen.

(Patrick Schnieder [CDU/CSU]: Mit welchem Ufo sind Sie denn hier gelandet?)

Dieser links-grüne Klassenkampf macht Männer und Frauen gleichermaßen unglücklich.

(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Also, mit Klassenkampf hat das wohl auch nichts zu tun! – Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schämen Sie sich eigentlich nicht für den Dreck, den Sie hier verzapfen?)

Statt Familien zu gründen und ein erfülltes Familienleben zu haben, sollen sie das Klima retten, gegen Diskriminierung kämpfen, Minderheiten unterstützen und am besten noch ein paar Waisenkinder in Afrika betreuen.

(Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Sichert, Rente, nicht Klima! – Weiterer Zuruf: Falsche Rede!)

Jungen Menschen wird auf allen Kanälen gesagt, was sie zu tun und zu lassen haben.

(Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht eigentlich um Rentenpolitik!)

Sie versuchen ja, mir jetzt auch wieder zu erzählen, was wir zu tun und zu lassen haben.

(Kai Whittaker [CDU/CSU]: Weil Sie es nötig haben!)

Wenn sich hier jemand schämen sollte, dann Sie, dafür dass Sie so massiv in die persönliche Entfaltung dieser ganzen Menschen eingreifen.

(Beifall bei der AfD – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Was hat das mit der Rente zu tun? – Dr. Matthias Bartke [SPD]: Wenn man zur Rente nichts zu sagen hat, muss man nicht so einen Blödsinn erzählen!)

Die linke Ideologie redet immer von Toleranz, aber sie selbst toleriert und respektiert die persönlichen Lebenswegentscheidungen von jungen Menschen nicht.

(Marianne Schieder [SPD]: Was haben Sie denn zur Rente zu sagen? Da haben Sie nichts zu sagen!)

Wir müssen diesen Irrweg so schnell wie möglich beenden und Männer Männer und Frauen Frauen sein lassen. Nur so können wir die Demografie und auch die Rente in Ordnung bringen.

(Beifall bei der AfD – Enrico Komning [AfD]: Richtig! – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das ist ja Unsinn! Mehr Menschen – noch mehr Rente später! Ein bisschen das Gehirn einschalten!)

Wir müssen klarmachen, dass es genauso in Ordnung ist, Hausfrau und Mutter zu sein, wie es in Ordnung ist, berufstätig zu sein. Wir müssen dafür sorgen, dass Familien von nur einem Gehalt leben können.

(Beifall bei der AfD – Kerstin Tack [SPD]: Wieso denn?)

Und wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen so gut ausgebildet werden, dass Unternehmen ihnen langfristige Vollzeitstellen anbieten, damit sie die Sicherheit haben, die sie brauchen, um eine Familie zu gründen.

(Zuruf des Abg. Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Anstatt der hier vorliegenden Anträge brauchen wir einen grundlegenden Wechsel in der Bildungs- und Familienpolitik; denn nur so kann die Rente eine Zukunft haben.

(Beifall bei der AfD – Ralf Kapschack [SPD]: Ja, zurück nach 1950! – Dr. Matthias Bartke [SPD]: Das war das falsche Jahrhundert! – Gegenruf des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Die falsche Rede!)

Vielen Dank, Herr Kollege Sichert. – Liebe Kolleginnen und Kollegen, gemach, gemach! Die Äußerungen mögen einem nicht gefallen, aber wenn man über die Demografie spricht, dann hat das schon einen Rentenbezug in irgendeiner Form.

(Heiterkeit und Zustimmung bei der AfD – Marianne Schieder [SPD]: Na ja! Na ja! – Zuruf des Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE])

Frau Brantner, das Gute ist, dass die Frage zur Sache vom Präsidenten entschieden wird und nicht vom Plenum. – Herzlichen Dank.

(Beifall bei der AfD – Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe nicht „Zur Sache!“ gerufen! Das war nicht ich!)

Der Kollege Max Straubinger ist der nächste Redner für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)

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Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7523409
Wahlperiode 19
Sitzung 231
Tagesordnungspunkt Gesetzliche Rentenversicherung, Bürgerversicherung
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