13.01.2022 | Deutscher Bundestag / 20. WP / Sitzung 11 / Tagesordnungspunkt 2

Daniela LudwigCDU/CSU - Bildung und Forschung

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Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich sage es gerne noch einmal, liebe Frau Ministerin: Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem neuen Amt; wir gratulieren Ihnen aber auch dazu, dass Sie ein wohlbestelltes Haus übernehmen – das meine ich sehr ernst –,

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

und das nicht nur, weil es uns unionsgeführt gelungen ist, die Mittel für Forschung und Entwicklung mehr als zu verdoppeln. Es ist natürlich nicht nur eine Frage der Mittel, aber es ist nicht ganz unwesentlich, dass wir hier eine wuchtige Vorlage machen, von der Sie hoffentlich weiter profitieren werden.

Wir haben aber auch im materiell-rechtlichen Bereich zum Beispiel Dinge wie das Aufstiegs-BAföG in die Wege geleitet – ein absolutes Erfolgsmodell. Bisher wurden 9 Milliarden Euro in dieses Instrument gesteckt, 2,8 Millionen Menschen haben davon bereits profitiert, davon übrigens – an dieser Stelle auch nicht ganz unwichtig – ein Drittel Frauen.

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wieso denn nur ein Drittel?)

Das ist etwas, was wir, liebe Kollegin Schön, in der letzten Legislatur vorangebracht haben.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Wir haben das Berufsbildungsmodernisierungsgesetz auf den Weg gebracht. Das war auch ein relativ dickes Brett. Es hat lange gedauert, bis wir wieder an dieses Thema herangegangen sind. Wir sind damit Anfang 2020 gestartet, und wir haben damit die so wichtige berufliche Ausbildung für die Zukunft fit gemacht, und das ist wichtig.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Denn wir brauchen in Deutschland weiterhin eine Stärkung der beruflichen Bildung. Fortschreitende Digitalisierung, neuartige Kommunikationsformen sind Herausforderungen, die jeden von uns ein Leben lang begleiten. Da müssen wir alle nicht nur am Anfang des beruflichen Lebens fit werden, sondern wir müssen fit bleiben. Das ist etwas, was uns als Union in dieser Legislatur weiterhin massiv umtreiben wird.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

Diese beiden Instrumente sind für sich genommen von der Community fast schon gefeiert worden, weil sie lange erwartet wurden, und sie werden weiterhin erfolgreich angewendet. Sie sind sicherlich auch ein wichtiges Mittel, um den vielzitierten Fachkräftemangel in unserem Land zu bekämpfen. Der Fachkräftemangel ist Ihnen in Ihrem Koalitionsvertrag leider nur eine einzige Erwähnung wert. Das finde ich schade. Auch das Thema Bildung ist mit vier Seiten nach meinem Dafürhalten etwas unterbelichtet.

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen den ganzen Vertrag lesen!)

Aber der Kollege Jarzombek sagte ja so schön: Wir haben ja noch ein bisschen Wegstrecke vor uns. – Und so, wie ich Sie heute verstanden habe, haben Sie einiges vor.

Ich möchte ganz, ganz klar dafür werben,

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz, ganz schwache Rede, Frau Ludwig!)

dass wir weiterhin an dem Kurs festhalten, dass es nicht nur akademische Bildung gibt – das haben viele von Ihnen schon gesagt –, sondern die berufliche Bildung mindestens gleichwertig danebenstehen muss. Das ist unser Herzensanliegen.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Legen Sie bitte Ihr Augenmerk darauf, dass junge Menschen sich für Handwerksberufe entscheiden, dass sie sich dafür entscheiden, Facharbeiter zu werden, dass sie in diese Richtung gehen. „ Handwerk hat goldenen Boden“ ist so ein alter Spruch; aber ich glaube, die Zeiten, die wir im Moment erleben, beweisen ganz deutlich, dass es genau so ist. Wir haben hier tatsächlich in den letzten Jahren einiges voranbringen können.

(Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was denn?)

Ich möchte Sie herzlich bitten: Gehen Sie diesen Weg weiter; denn sehr viele junge Menschen können davon profitieren.

Beim Thema „Ausbildung und berufliche Bildung“ ist natürlich wichtig, dass das Matching von Angebot und Nachfrage, das uns umtreibt, besser klappen muss, also das Zusammenbringen von denen, die einen Ausbildungsplatz suchen, und denen, die einen Auszubildenden suchen. Die Antwort kann aber nicht sein, alle nur in die außerbetriebliche Ausbildung abzuschieben. Denn ich glaube, es ist schon wichtig, dass sich junge Leute weiterhin mit ihrem Ausbildungsbetrieb identifizieren und dass sie optimalerweise nach Ende der Ausbildung nicht sofort den Absprung woandershin versuchen, sondern dass sie vielleicht auch ein paar Jährchen in dem Betrieb bleiben, der sie ausgebildet hat. Davon profitieren beide Seiten. Deswegen sollte man den Fokus nicht zu sehr auf die außerbetriebliche Ausbildung legen, sondern wirklich gucken, dass beide Seiten auch nach Abschluss der Ausbildung ein Stück weit zusammenbleiben.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Deswegen sind wir sehr gespannt, was sich hinter Ausbildungsgarantie usw. letztlich verbirgt. Die FDP hat sich auch noch dafür feiern lassen, die Ausbildungsumlage verhindert zu haben. Ich bin jetzt gespannt, wie das am Ende des Tages zusammengehen soll. Wir freuen uns jedenfalls, hier vielleicht weiter mitgehen zu dürfen.

Die Zeit erlaubt es nicht, hier noch auf das Thema „Weiterbildung und lebenslanges Lernen“ einzugehen. Aber auch das ist natürlich ein wuchtiger Baustein für den Innovations- und Zukunftsstandort Deutschland, um den wir uns kümmern müssen.

Wir sind da, wo wir helfen können, gerne dabei. Aber wir werden natürlich auch den Finger in die Wunde legen, wenn wir den Eindruck haben: Jetzt läuft es falsch. – Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Vielen herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Das Wort hat die Kollegin Laura Kraft zu ihrer ersten Rede im Deutschen Bundestag für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der AfD und der LINKEN)


Daten
Quelle Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen
Quellenangabe Deutscher Bundestag via Open Parliament TV
Abgerufen von http://dbtg.tv/fvid/7533032
Wahlperiode 20
Sitzung 11
Tagesordnungspunkt Bildung und Forschung
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