Ruppert StüweSPD - Stärkung der Fusionsforschung
„Es kommt die Zeit, … in der das Wünschen wieder hilft.“
(Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Düsseldorfer Band! Die existiert noch!)
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dieser Antrag ist, glaube ich, maßgeblich aus Düsseldorf inspiriert; zumindest musste ich, als ich den Antrag las, sofort an den Song der „Toten Hosen“ denken.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Positivstes Mindsetting ever, ever, Herr Kollege! Beste Laune!)
Wie schön wäre es, eine Technologie zu haben, die alle unsere Energieprobleme löst, ohne dass wir irgendwas an den bestehenden Strukturen und Verhältnissen ändern müssen! Die Antwort ist leider so traurig wie ernüchternd: Es wäre zu schön, um wahr zu sein.
Und trotzdem: Nichts ist in der Wissenschaft so wichtig, wie seinen Träumen nachzujagen und grundsätzlich andere Lösungen für die Probleme zu suchen. Deswegen unterstützen wir die Fusionsforschung seit Jahren mit Mitteln des Bundes.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])
Wir unterstützen eines der weltweit führenden Institute, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching bei München und in Greifswald, schon seit den 1960er-Jahren mit einer hervorragenden Grundlagenfinanzierung. Es ist in die Europäische Atomgemeinschaft eingebunden und beteiligt sich an europäischen Großforschungsinfrastrukturen. Das BMBF hat 2023 zusätzliche 370 Millionen Euro für Fusionsforschung in den kommenden Jahren in Aussicht gestellt. Wir investieren in weitere internationale Projekte. Der Bundeswirtschaftsminister hat sich in Garching ein Bild machen können. Wir glauben an die Forschung zur Fusionsenergie.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der FDP)
Aber in meiner letzten Rede habe ich auch klargemacht: Fusion deckt eben nicht den Energiebedarf von morgen. Es ist eine fatale Illusion, zu glauben, einzelne, eventuell entstehende Technologien würden die Lösung für unseren gesamten Energiebedarf sein.
Weil wir schon von Kolleginnen und Kollegen – vom Kollegen Mann, von der Kollegin Sitte – viel zu dem technologischen Umfeld gehört haben, in das die Fusionsforschung eingebettet ist, lassen Sie mich zu den Anträgen der Union zwei Vorschläge machen:
Über die Regulierung reden wir dann, wenn die Energiebilanz der Fusion das erste Mal positiv war. Ich finde, das ist ein guter Zeitpunkt. Wenn es gelungen ist – es gab große Erfolge –, ein Mal so viel Energie rauszukriegen, wie reingesteckt wurde, dann können wir uns überlegen, wie wir diese Energieerzeugung in Zukunft regulieren.
Die Start-ups wurden in einer Rede schon auf zwei herunterreduziert, um die es anscheinend geht.
(Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Nee, nee, nee! Zwei machen Laserfusion!)
Ich bitte ganz stark darum, die Infrastrukturen zu nutzen, die wir bereitstellen, und sich vertrauensvoll zum Beispiel an die SPRIND zu wenden und zu prüfen, was es da an Unterstützung gibt. Auch das hat die Koalition auf diesem Gebiet hervorragend geregelt.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Die SPRIND ist ja von uns!)
– Wir haben die SPRIND in die Freiheit entlassen.
Dieser Bundestag hat ja einen großen Vorteil: Er ist umgeben von großartigen Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen. Man kann zum Beispiel ans Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin gehen. Dort forscht Professorin Roldán zur Wasserstoffelektrolyse, zum Transport von Wasserstoff. Ich finde, das sind genau die Themen, die wir nicht gegeneinander ausspielen dürfen; implizit machen Sie das in Ihrem Antrag.
Da ich aus Steglitz-Zehlendorf komme und mir einen Wahlkreis mit Nina Stahr teile, will ich ihr noch einmal sagen: Vielen Dank für das, was du in den letzten zwei Jahren im Deutschen Bundestag für unseren Bezirk und politisch hier geleistet hast! Und dass Widerspruch aus der Fraktion kam, deren Kernkompetenz es ist, hier breitbeinig zu sitzen und andere zu beleidigen, das sollte uns nur stolz machen. Mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus haben wir gemeinsam politisch angefangen, und der wird weitergehen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dir.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP)
Quelle | Deutscher Bundestag, Nutzungsbedingungen |
Quellenangabe | Deutscher Bundestag via Open Parliament TV |
Abgerufen von | http://dbtg.tv/fvid/7607715 |
Wahlperiode | 20 |
Sitzung | 155 |
Tagesordnungspunkt | Stärkung der Fusionsforschung |